- Pitti Immagine Uomo: Mittelpunkt für Männermode
- Zwischen Fachmesse und Fashion Week
- Historie der Florenzer Fashion Week
- Die Pitti Uomo heute
- Die eitlen Pfauen brachten den Erfolg
- Florenz gibt mit der Pitti Uomo den Takt vor
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Pitti Immagine Uomo: Mittelpunkt für Männermode
Zweimal jährlich gibt die viertägige Herrenmodemesse Pitti Immagine Uomo, kurz Pitti Uomo, den Auftakt vor den Mailänder Modewochen. Dann strömt die Modewelt nach Florenz – allen voran die Einkäufer führender Kaufhäuser. Austragungsort des Spektakels ist die Fortezza da Basso, eine ehemalige Festungsanlage aus dem 16. Jahrhundert, erbaut von dem Spross der Herrscherfamilie von Florenz, Alessandro de’ Medici.
Neben bekannten italienischen und internationalen Größen wie Gianni Versace, Giorgio Armani und Virgil Abloh, die ihre Kollektionen bereits auf der Pitti zeigten, bietet die Messe vor allem neuen, vielversprechenden Designer:innen eine Bühne. Wie früher ist zudem immer noch die Präsentation italienischer Schneiderkunst ein wichtiges Merkmal des Fashionevents.
Quell für modische Inspiration
Zwischen Fachmesse und Fashion Week
Anders als die klassischen Fashion Weeks startete die Pitti Uomo zunächst als reine B2B-Messe. Heute ist sie ein Hybridmodell aus Fachbesuchermesse und Fashionshow. Dieses Format birgt durchaus einige Vorteile:
- Statt „See-now-buy-now-Mentalität“ liegt der Fokus auf dem B2B-Geschäft, losgelöst von den Endkund:innen – ein Alleinstellungsmerkmal in der Modebranche.
- Meetings mit Einkäufern und Moderedakteur:innen können dem eigenen Tempo angepasst werden. Es gibt zwar eine Handvoll fester Events, die Mehrheit bilden aber Marken, deren Präsentation sich über alle vier Tage erstreckt. Das sorgt für einen entzerrten Terminkalender.ä
Historie der Florenzer Fashion Week
Am 10. Februar 1951 organisierte Giovanni Battista Giorgini, ein wohlhabender italienischer Geschäftsmann, in seiner Florenzer Villa für das internationale Publikum die erste Nachkriegsmodenschau für Damenmode. Dieses Datum gilt als Beginn der Erfolgsgeschichte der Made-in-Italy-Mode.
Ab 1952 fand die Messe im Palazzo Pitti statt, der Renaissancepalast im Florentiner Stadtteil Oltrarno und Namensgeber der Pitti Immagine Uomo. 1963 wurde erstmals auch Herrenmode während der Pitti gezeigt. Zusammen mit den Mailänder Modewochen gilt die zeitlich kurz vorher stattfindende Pitti Uomo in Florenz als wichtigste Messe für die internationale Herrenmode – noch vor den Fashion Weeks Paris, London und New York.
Nice to know: Uomo bedeutet im Italienischen Mann.
Pitti Uomo 2023
Die Pitti Uomo heute
Jedes Jahr im Januar werden die Entwürfe für die Herbst/Winter-Saison und im Juni für die Frühling/Sommer-Saison des Folgejahres präsentiert. Einkäufer können die Trends auf der Pitti direkt bestellen. Ein knappes Jahr später sind sie dann in den Läden zu kaufen.
Rund 30.000 Besucher:innen heißt die Messe jedes Jahr willkommen und mehr als 1.000 Modemarken werden präsentiert – nationale und internationale, darunter 2023 zum Beispiel Designer Jan-Jan Van Essche und das italienische Luxuslabel Brunello Cucinelli.
Die eitlen Pfauen brachten den Erfolg
Internationale Aufmerksamkeit erlangte die Pitti Uomo Anfang der 2010er-Jahre durch die extravaganten Outfits ihrer meist männlichen sogenannten Pitti Peacocks. Bis dahin blieb die Messe für Modemagazine weitgehend uninteressant. Bis Fotograf:innen die aufmerksamkeitsstarken Träger:innen als ideale Motive im historischen Florenz mit den tollen Sehenswürdigkeiten entdeckten. Die Bilder gingen um die Welt und die Pitti Uomo stand plötzlich im internationalen Scheinwerferlicht.
Nerdpedia
Florenz gibt mit der Pitti Uomo den Takt vor
Wenn zweimal im Jahr die Pitti Immagine Uomo ihre Pforten öffnet und Besucher:innen aus aller Welt zur Messe strömen, wird Florenz für vier Tage zur Herrenmodehauptstadt. Vor allen anderen Fashionshows zeigt die Fachmesse die Marken und Männermodetrends der kommenden Saison. Von alteingesessenen Traditionslabels über aufstrebende Designer:innen und internationale Nischenmarken bis zu hippen Sportswear-Labels ist alles vertreten. Und auch die teilweise belächelten Pitti Peacocks bieten jedes Jahr ein Spektakel an ausgefallenen Streetstyles.