Oxford, Derby und Loafer: 7 klassische Herrenschuharten

Männerhände schließen den seitlichen Schnallriemen eines schwarzen Monkstrap-Schuhs mit Lochmusternaht auf der Zehenkappe.
Nina Nestler
Nina Nestler
Aufgeregt hältst du die Einladung zum Galadinner in den Händen. Der Anzug sitzt, nur bei den passenden Schuhen bist du dir noch unsicher. Du brauchst ein neues Paar. Nur welches? In den Regalen der Schuhgeschäfte reihen sich unterschiedliche Modelle. Wir geben einen Überblick der klassischen Schuharten für Herren.
  1. Oxford: Studentenschuh aus England erobert die Welt
  2. Budapester: Ein Schuhmodell, das eigentlich keins ist
  3. Derby: Maßschuh eines englischen Grafen
  4. Blücher: Das Schuhwerk für lässige Männer
  5. Monkstrap: Ein Eyecatcher unter den Herrenschuhen
  6. Boots: Herrenstiefeletten wie Chelseaboots
  7. Schlupfschuhe: Von Mokassin bis Loafer
  8. Schuharten für Herren: Traditionshandwerk mit Liebe zum Detail
  9. FAQ: Häufige Fragen und Antworten zu Herrenschuharten

Oxford: Studentenschuh aus England erobert die Welt

Studenten der Oxford University brachten das Schuhmodell Mitte des 19. Jahrhunderts in Mode: den Oxford, ein geschnürter Halbschuh. Er ist elegant, zeitlos und passt zu feierlichen Anlässen, er ist unter anderem ein geeigneter Schuh zum Smoking.

Typisch für diese Herrenschuhart ist eine geschlossene Schnürung durch meist fünf Ösenpaare, selten Verzierungen und nur wenig Nähte. Dadurch wirkt der Oxford sehr homogen. Das puristischste Modell ist der Seamless Oxford, der gar keine Nähte hat und in der Regel nur in Schuhmanufakturen gefertigt wird. Oxfords eignen sich hervorragend für schmale Füße.

Nice to know: Die Schauspieler Fred Astaire und Cary Grant waren zu Lebzeiten bekennende Oxford-Träger.

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Budapester: Ein Schuhmodell, das eigentlich keins ist

Der Budapester ist eigentlich eine spezielle Leistenform, die sich im 19. Jahrhundert in Ungarn etablierte. Diese sogenannte Budapester Leiste zeichnet sich durch ihre fast gerade und bequeme Form aus. Prägnantes Merkmal für den Budapester ist außerdem eine hohe und breite Vorderkappe sowie eine Lochmusterung.

Die damaligen ungarischen Schuhmacher versahen ihre Modelle gerne mit einer offenen Schnürung und auffälligen Lochung. Diese Eigenschaften werden oft synonym mit dem Begriff Budapester verwendet. Der Schuh besitzt eine doppelte Sohle sowie einen relativ breiten Absatz, was ihm eine eher rustikale bis sportliche Optik gibt.

Nice to know: In der ungarischen Hauptstadt wird der Budapester nicht als solcher, sondern als Karlsbader bezeichnet.

Männliche Beine in gestreifter Hose und braunen Budapesterschuhen auf betoniertem Untergrund mit Herbstblättern, daneben eine alte Doktortasche mit darauf liegendem Stockschirm.

Nerdpedia

Als im 19. Jahrhundert die ersten Modemagazine aufkommen, etablieren sich immer mehr Schuhmodelle für Herren. Noch heute gehen viele Schuharten wie Budapester, Oxford oder Derby auf die Handwerkskunst dieser Zeit zurück.

Derby: Maßschuh eines englischen Grafen

Der ursprüngliche Derby ist eine nach einem Lord Derby benannte Schnittform einer Herrenstiefelette, die den Einstieg in die Schuhe erleichtern sollte. Um 1880 kommt diese Form auch bei Halbschuhen an. Prägnant für den Derby, wie wir in ihn heute kennen, ist eine offene Schnürung mit drei bis fünf Ösenpaaren.

Der edle Herrenschuh kann durch seine offene Schnürung gut an breiteren Füßen mit hohem Spann getragen werden. Zudem ist er äußerst vielseitig: Mit Muster und Verzierungen kannst du Derby gut als Freizeitschuh zu Jeans tragen, schlicht und ungemustert ebenso gut im Büro.

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Offene und geschlossene Schnürung

Bei Herrenschuharten mit einer offenen Schnürung liegen die beiden Seitenteile, die auch Quartiere genannt werden und die Schnürung tragen, auf dem Vorderblatt auf, das in die Zunge übergeht. Dadurch kann der Schuh schnell und unkompliziert enger und weiter geschnürt werden.

Bei einer geschlossenen Schnürung sind die beiden Seiten des Oberleders unter dem Obermaterial eingenäht. Unter den Seiten ist die angehängte Zunge. Dadurch wirkt der Schuh etwas einheitlicher, wie aus einem Guss gefertigt und eleganter.

Blücher: Das Schuhwerk für lässige Männer

Anfang des 19. Jahrhunderts gab der preußische Feldmarschall Gebhard Leberecht Fürst Blücher die Produktion eines hohen, derben Schnürschuhs mit Zunge und eisenbeschlagener Sohle für seine Soldaten in Auftrag. Dieser Armeestiefel mausert sich schnell zu einem beliebten Halbschuh.

Der Blücher zeichnet sich durch seine seitlich aufgesetzte Schnürungsteile aus. Da er wie der Derby eine offene Schnürung hat, werden die beiden oft verwechselt. Der Blücher hat jedoch keine zusätzlichen Quartiere.

Nice to know: Der Blücher wird weltweit gerne getragen, vor allem in der Countryszene. Da es in vielen Sprachen keine Umlaute gibt, wird er oft Blucher genannt.

Nahaufnahme eines schwarzen Brogue Derby Schuhs mit Schnürsenkeln, Lochmuster und Derbybogen.

Monkstrap: Ein Eyecatcher unter den Herrenschuhen

Der Monkstrap besitzt aufgenähte Quartiere, die durch seitliche Schnallen zusammengehalten werden. Wie er entworfen wurde, ist unklar. Die Bezeichnung Monkstrap bedeutet so viel wie Mönchsriemen, so wird er unter anderem dem Klerus zugeschrieben. Andere sehen im Monk eine Fortführung der Schnallenschuhe aus der Renaissance.

Wo seine Ursprünge auch liegen, mittlerweile gibt es Monkstraps in allen möglichen Farben und Materialien, sodass du diese Herrenschuhart für verschiedenste Outfit-Kombinationen und Anlässe anziehen kannst.

Nice to know: Die Schnalle spielt beim Monkstrap seit jeher eine große Rolle. Im Barock wurden sie beispielsweise mit Perlen, Edelsteinen und Diamanten besetzt.

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Boots: Herrenstiefeletten wie Chelseaboots

Um 1820 kommt die Stiefelette für den Mann auf, die anfangs seitlich geschnürt und geknöpft wurde. Unter den Herrenstiefeletten gibt es legere Boots für die Freizeit, geschnürte Varianten, elegante Herrenschuharten und Zugstiefeletten – etwa Chelseaboots mit den seitlichen Gummieinsätzen, der sich zu fast allem kombinieren lässt.

Nice to know: Bis zum Aufkommen der Stiefelette um 1820 trugen Männer den Escarpin, einen leichten absatzlosen und weit ausgeschnittenen Halbschuh mit dünner Sohle.

Mann sitzt mit gekreuzten Beinen und in hellbraunen Chelseaboots bei offener Tür in einem sonnendurchfluteten Raum.

Schlupfschuhe: Von Mokassin bis Loafer

Unter Schlupfschuhen werden Schuhe zusammengefasst, die einen einfachen Einstieg haben, wie Mokassins, Loafer und Bootsschuhe.

Nice to know: Der bekannteste Loafer ist der Penny Loafer, auch Collegeschuh genannt. Seinen Namen verdankt er Studenten, die sich als Glücksbringer einen Penny in die Aussparung der Schaftbrücke über dem Rist steckten.

Schuharten für Herren: Traditionshandwerk mit Liebe zum Detail

Vom Oxford bis zum Penny Loafer haben Männer viele Arten von Schuhen zur Auswahl, die sich gut auf den eigenen Stil abstimmen lassen. Möchtest du ein individuelles und besonderes Modell, kannst du deinen eigenen Schuh in einer Maßschuhmacherei wie Klemann Shoes anfertigen lassen. So sitzt er garantiert wie angegossen. Möchtest du deinen Stil etwas aufpeppen, kombinierst du bunte Herrensocken dazu.

Kleiner Tipp: Beim Shoppen von Herrenschuhen, genauso wie beim Reisen, im Alltag, mit Versicherungen – mit einer Platinum Card von American Express kannst du in diversen Lebenslagen von Vorteilen profitieren.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten zu Herrenschuharten

Welche Schuhe gibt es für Männer?
Zu den klassischen Herrenschuharten gehören der Oxford, der Budapester, der Derby, der Blücher, der Mokassin, der Monkstrap, der Loafer, Bootsschuhe und Stiefeletten wie der Chelseaboot.
Wie werden elegante Herrenschuhe genannt?
Der eleganteste Herrenschuh ist wohl der schlichte Oxford, dicht gefolgt vom Derby und Blücher.
Was ist der älteste Schuh?
Das älteste bisher gefundene Paar Schuhe sind etwa 9.000 Jahre alte Sandalen, die aus Pflanzen bestehen. Das älteste Paar, das in Europa gefunden wurde, gehört der etwa 5.300 Jahre alten Gletschermumie Ötzi, die Schuhe aus Bärenleder trug.

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