Japanische Mode: 5 angesagte Labels

Zwei Personen auf der Fashion Week in Tokyo 2022
Markus Huth
Markus Huth
Du hast deine klassischen Outfits satt und willst einmal etwas komplett anderes ausprobieren? Dann schau dir doch einmal japanische Designs an! Die Mode des fernöstlichen Landes gilt als radikal und extrem – mit harten Schnitten, radikalem Punk und oft viel Schwarz. Doch sie hat auch eine andere Seite: Sie verbindet traditionelle mit zeitgenössischen Elementen, Strenge mit Anmut und Kreativität mit Humor. Und sie ist auf jeden Fall etwas ganz Besonderes. Wir stellen dir fünf spannende japanische Modelabels vor.
  1. Freche Streetwear: A BATHING APE
  2. Mode mit Totenkopf: Mastermind Japan
  3. Alltagstaugliche Designerfashion: sacai
  4. Punk und Luxus: UNDERCOVER
  5. Japanische Fashion-Legende: Yohji Yamamoto
  6. Japan: Weit mehr als Mode

Freche Streetwear: A BATHING APE

A BATHING APE oder BAPE ist eine der bekanntesten japanischen Streetwear-Marken, auch international ist sie in vielen Stores vertreten. Gegründet wurde sie 1993 im Tokioer Szeneviertel Harajuku vom Designer und DJ Nagao Tomoaki („Nigo“), der das Unternehmen inzwischen allerdings verlassen hat.

BAPE ist für seinen frechen Streetfashion-Style für Kinder und Erwachsene bekannt, auch japanische Stars aus der Kulturszene schätzen die Marke. Der volle Labelname „A Bathing Ape in Lukewarm Water“ ist eine ironische Anspielung auf die Zielgruppe – junge verwöhnte Japaner, die vom Geld ihrer Eltern leben. Denn wer in Japan in lauwarmen Wasser badet, gilt sprichwörtlich als selbstzufrieden und auch ein bisschen faul.

Nice to know: Der Gründer Nigo hat zusammen mit Pharrell Williams auch die Streetwear-Label Billionaire Boys Club und ICECREAM erschaffen.

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Die frühe japanische Mode (ab etwa 300 v. Chr.) wurde von China beeinflusst. Westliche Schnitte fanden erst Ende des 19. Jahrhunderts den Weg nach Japan, zunächst als Uniformen für Militär, Polizei und Postbeamte.

Mode mit Totenkopf: Mastermind Japan

Der Designer Masaaki Honma gründete 1997 ein Streetwear-Modelabel mit hohem Wiedererkennungswert dank des allgegenwärtigen Totenkopfs: Mastermind Japan. Die Produktpalette richtet sich vorwiegend an Herren und umfasst Kleidung wie Jacken, Hoodies und Shirts, aber auch Schuhe, Taschen oder Ohrringe – und fast immer ist der Totenkopf dabei. Mit hochwertigen Materialien und bester Verarbeitung liegt das Label in der gehobenen Preisklasse.

Nice to know: Mastermind Japan ist auch für seine Kooperationen mit Marken wie Adidas, Stussy oder Dover Street Market bekannt.

Alltagstaugliche Designerfashion: sacai

Nach seiner Gründung 1999 in Tokio galt das Label der Designerin Chitose Abe einige Jahre als Geheimtipp: Als junge Mutter, die modische, aber flexibel an den Körper angepasste Kleidung herstellen wollte, produzierte Abe zunächst eine Strickkollektion in der eigenen Wohnung. Inzwischen hat sich sacai zu den angesagtesten Marken aus Japan entwickelt und ist regelmäßig auf den großen, internationalen Fashion-Shows vertreten.

Eine der Besonderheiten von sacai ist die manchmal experimentelle, manchmal harmonische Kombination von Einzelelementen, zum Beispiel eines Rocks mit einer Jacke. Oft verbinden die Kleidungsstücke auch westliche und sanfte japanische Einflüsse. Das Label arbeitet auch mit Marken wie Nike oder Cartier zusammen.

Nice to know: Chitose Abe hat das Label nach ihrem Geburtsnamen benannt. Vor der Gründung arbeitete sie bei der Modemarke Comme des Garçons – die ebenfalls von einer Frau, Rei Kawakubo, geführt wird.

Punk und Luxus: UNDERCOVER

Der Look des urbanen Punk-Untergrounds von Tokio, kombiniert mit Luxus: Diese ungewöhnliche Mischung gelingt dem Label UNDERCOVER des Designers Jun Takahashi. Egal, ob BEI Materialien wie Plastik, Leder oder Metall oder MotiveN wie Teddybären: Es ist immer eine Spur von Chaos und Humor dabei.

Auf den Fashion-Shows von Paris ist das seit 1990 bestehende Label ebenfalls regelmäßig zu sehen, und zwar nicht nur mit ausgefallenen Punk-Kreationen, sondern auch mit eleganten Outfits für Frauen und Männer.

Nice to know: Gemeinsam mit dem japanischen Möbelmacher Tendo Mokko hat das Label auch einen Stuhl herausgebracht – den „ANARCHY CHAIR“.

Japanische Fashion-Legende: Yohji Yamamoto

Einer der bekanntesten Modedesigner Japans ist Yohji Yamamoto, der 1943 in Yokohama geboren wurde. Er hat die moderne Modekunst seines Landes maßgeblich mitgeprägt und auch international Akzente gesetzt. Typisch für seinen Stil ist die Kombination traditioneller japanischer Kleidung, zum Beispiel maskuliner Arbeitskluft, mit zeitgenössischer Sportswear. Bekannt sind seine von klassischen Kimonos inspirierten Trenchcoats und Hemden. Yamamotos Entwürfe für Damen sind meist schlicht und androgyn.

Das nach ihm benannte Label hat mehrere Hauptlinien im oberen und obersten Preissegment, darunter Femme, Homme oder +noir (Grundfarbe Schwarz), dazu gibt es Nebenlinien wie discord (Aeccessoires wie Taschen und Schuhe für Damen) oder die preiswertere Sportswear-Marke S’YTE.

Nice to know: Im Film „Aufzeichnungen zu Kleidern und Städten“ von 1988/89 erkundete Wim Wenders, wie sich die Arbeit von Filmemachern und Modedesignern ähnelt – und porträtierte dafür Yohji Yamamoto. Im Laufe der Dreharbeiten befreundeten sich beide.

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Japan: Weit mehr als Mode

Japanischer Mode gelingt der Spagat zwischen traditionell und modern, zwischen Ost und West, praktisch und kreativ. Dabei ist für jeden Geschmack etwas dabei: von laufstegtauglicher Designerkleidung über punkige Streetwear bis zu humorvollen Comicmotiven – ein echter Anreiz, mal etwas Neues auszuprobieren!

Interessierst du dich für Japan? Natürlich hat das Land noch viel mehr zu bieten als Fashion oder exquisite Sushi-Spezialitäten wie etwa in Frankfurt – zum Beispiel traditionsreiche Handwerkskunst, Whisky oder Mochi-Eis. Wenn du nach Fernost reist und ein wenig Geld übrig hast, solltest du dir eine Fahrt im Seven-Stars-Zug nicht entgehen lassen.

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