- Der Großvater an der Teufelsmauer: Familientaugliche Mountainbikestrecke im Harz
- Herrliches Allgäu: Mountainbike-Genusstour um Sonthofen
- Trailwerk: Geführte Mountainbiketour im Kamsdorfer Bergwerk
- Bulls Hölle: Rundtour um den Nürburgring
- MTB-Tour in den Alpen: Zwischen Almen und Bergseen
- Tipps für die Planung einer Mountainbiketour
In Deutschland gibt es unzählige Mountainbikestrecken – eher gemütliche Forstwege durch herrliche Landschaften, aber auch anspruchsvolle Trails mit starker Steigung in schwierigem Gelände. Auch die hier vorgestellten Touren haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade: von leicht für die ganze Familie bis fordernd für geübte Radler:innen. Alle sind als offizielle Mountainbikestrecken ausgewiesen.
Wo ist das Mountainbiken erlaubt?
Grundsätzlich nicht erlaubt ist es, abseits der offiziellen Wege querfeldein zu fahren oder Wege zu nutzen, die für Radfahrer:innen gesperrt sind. Darüber hinaus gilt selbstverständlich: Rücksicht nehmen auf Natur, Umwelt und Wandernde. In Naturschutzgebieten ist es meist verboten, nachts unterwegs zu sein, damit die Tiere zur Ruhe kommen können.
1. Der Großvater an der Teufelsmauer: Familientaugliche Mountainbikestrecke im Harz
Klingt wie ein Märchen und ist irgendwie auch eines: die Tour von Thale aus zum Großvater. Gemeint ist ein großer, markanter Felsen in einer etwa 20 Kilometer langen, bizarren Kalksteinformation, der Teufelsmauer. Zahlreiche Sagen und Mythen ranken sich um diese beeindruckende Landschaft. So soll der Teufel selbst die Mauer gezogen haben bei dem Versuch, den schönen Harz in Besitz zu nehmen ...
Und tatsächlich ist der er Harz ein Traumrevier, auch und gerade für Mountainbiker:innen. Neben den fünf (!) Bikeparks unterschiedlicher Ausrichtungen gibt es auch zahlreiche Singletrails für jeden Geschmack: Downhill, Cross-Country, Freeride, Dirt, Marathon. Die von Thale ausgehende Rundtour unter anderem über Wienrode und Blankenburg ist nicht nur landschaftlich äußerst reizvoll und auch für sportliche Familien geeignet, sondern bietet mit dem Schloss Blankenburg und seinen Gärten auch ein kulturelles Highlight für die wohlverdiente Pause auf halber Strecke.
Upgrade für Weltenbummler:innen
Location: Rundtour ab Thale (Harz)
Länge der Strecke: 23,9 Kilometer
Höhenmeter: 303 rauf, 156 runter
Schwierigkeitsgrad: leicht
Dauer: zwei Stunden
Besonderheit: landschaftlich abwechslungsreich, auch für sportliche Familien geeignet
2. Herrliches Allgäu: Mountainbike-Genusstour um Sonthofen
Dorfladen und Kuhfladen. Das ist der erste Punkt auf der langen Liste der „Genusstour ins Naturschutzgebiet“, die die Region Alpsee-Grünten auf ihrer Homepage vorstellt. Es folgen unter anderem: der Sonthofer Hof, der Ziegen-Mozzarella aus eigener Produktion anbietet, die Strausbergalpe, eine Fairtrade-Alpe mit fair gehandeltem Kaffee, Tee und Kakao, selbst produzierter Wurst, heimischem Käse und Bier aus der Region im Angebot, der Berggasthof Sonne in Imberg mit Bier aus der hauseigenen Brauerei und das Freizeitbad Wonnemar mit Badelandschaft und Saunen.
Der Genuss bezieht sich nicht nur auf die Verpflegung. Auch die Landschaft ist reizvoll. So führt die Tour unter anderem durch das Strausbergmoor, eines der wenigen noch intakten deutschen Hochmoore. Sportlich ist diese Tour nicht zu unterschätzen, auch wenn sie alternativ mit einem guten Trekkingrad absolviert werden kann und technisch leicht zu bewältigen ist.
Location: Rundtour ab Sonthofen (Allgäu)
Länge der Strecke: 21,2 Kilometer
Höhenmeter: 520 Meter rauf, 520 Meter runter
Schwierigkeitsgrad: mittel
Dauer: vier Stunden
Besonderheit: Fahrt durch ein Hochmoor, Einkehrmöglichkeiten mit regionalen oder fair produzierten Speisen und Getränken
3. Trailwerk: Geführte Mountainbiketour im Kamsdorfer Bergwerk
Für gewöhnlich geht es für Mountainbiker hoch hinauf. Nicht so bei dieser außergewöhnlichen, geführten Tour: Hier wird unter der Erde geradelt. Die Mountainbike-Profis Lukas Rham und Nina Hoffmann – er unter anderem geprüfter Trailscout mit jahrelanger Wettkampferfahrung in Downhill und Enduro, sie Deutsche Meisterin im Downhill 2018 und 2021 – bieten geführte Mountainbiketouren in drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden unter Tage im stillgelegten Erzbergwerk Kamsdorf an.
Wo früher die Kumpels in düsteren Stollen Kupfer, Silber, Eisenerz und Kalkstein abbauten, geht es nun mit dem Bike durch LED-beleuchtete niedrige Gänge, trailige Abschnitte und bis zu 20 Meter hohe Kammern. Ein spektakuläres Erlebnis, bei dem auch bei der leichtesten Tour für Gelegenheitsfahrer:innen zumindest grundlegende Mountainbikeerfahrung Voraussetzung ist. Das Bergwerk ist das ganze Jahr befahrbar (konstant etwa zehn Grad). Salz, das Schäden am Fahrrad verursachen könnte, gibt es nicht – wohl aber eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit.
Location: Kamsdorfer Bergwerk (Thüringen)
Länge der Strecke: Sechs Kilometer (Tour für Gelegenheitsmountainbiker:innen, 49 Euro)
Höhenmeter: 100 rauf, 100 runter
Schwierigkeitsgrad: mittel (breitere Stollen, aber auch enge, niedrige Durchfahrten, teilweise Geröll, Trails, Anliegerkurven, Pumptrackwellen)
geschätzte Dauer: 1,5 Stunden inkl. Vor- und Nachbereitung (eine Stunde im Berg)
Besonderheit: Mountainbiken unter Tage
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4. Bulls Hölle: Rundtour um den Nürburgring
Im Großen und Ganzen ist diese Tour gut zu fahren. Eine Herausforderung ist allerdings die Steigung: Höllische 27 Prozent sind es streckenweise. Dabei ist die Mountainbikestrecke „Bulls Hölle“ (MTB-Tour 1) gar nicht danach benannt, sondern nach der „Grünen Hölle“, wie die berüchtigte Nordschleife des Nürburgrings auch genannt wird. Denn auf genau diese und die hier entlang bretternden Boliden hat einen Logenblick, wer der MTB-Tour 1 außen um die Rennstrecke folgt.
Los geht es in Adenau, dann das Bergwerk hinauf bis auf die Hohe Acht. Weiter entlang der Rennstrecke nach Nürburg (Tipp: Pause an der Burgruine) und schließlich rasant unter anderem vorbei an den Streckenabschnitten Schwedenkreuz und Fuchsröhre wieder hinab nach Adenau.
Location: Nürburgring (Eifel), Startpunkt in Adenau
Länge der Strecke: 24,3 Kilometer
Höhenmeter: 476 rauf, 476 runter
Schwierigkeitsgrad: mittel bis schwer (Steigung)
Dauer: 1,5 bis drei Stunden
Besonderheit: Hautnah dran an der berüchtigsten Rennstrecke der Welt
Nerdpedia
5. MTB-Tour in den Alpen: Zwischen Almen und Bergseen
Ja, es wird weh tun. Der Schweiß in Strömen fließen. Die „Almtour“ zwischen Schliersee, Spitzingsee und Tegernsee sollte nur angehen, wer Mountainbikeerfahrung hat und körperlich fit ist. Doch die Anstrengung lohnt sich: Die bayerische Alpenlandschaft, durch die diese MTB-Strecke führt, ist atemberaubend schön. Insgesamt geht es über drei Almen (Rixner-Alm, Moni-Alm, Kühzagl-Alm). Steile Anstiege wechseln mit rasanten Downhill-Trails, vorbei geht es an zwei Wasserfällen – und den drei herrlichen Seen, die zum „Einihupfn“ einladen. Selten war ein kühles Bad erfrischender. Und der Kaiserschmarrn auf der Almhütte leckerer.
Location: Rundtour ab Schliersee Bahnhof (Bayern)
Länge der Strecke: 38,7 Kilometer
Höhenmeter: 896 Meter rauf, 896 Meter runter
Schwierigkeitsgrad: schwer
Dauer: fünf Stunden
Besonderheit: Fantastisches Alpenpanorama, Einkehrmöglichkeiten in urigen Almgasthöfen, Bademöglichkeit in drei Seen (Badeklamotten nicht vergessen!)
Tipps für die Planung einer Mountainbiketour
Damit eine MTB-Tour ein Genuss und nicht zur Gefahr wird, sollte der Ausflug im Voraus gut geplant werden. Die Strecke muss exakt festgelegt und auf ihre Schlüsselstellen und Schwierigkeiten hin überprüft werden. Onlineplattformen wie komoot.de und outdooractive.com bieten viele Anregungen und auch Navigations- und Planungs-Apps mit downloadbaren GPS-Karten. Grundsätzlich gilt es zu beachten:
- Passt die Tour zur körperlichen Verfassung und dem technischen Können? Wer abseits der gut besuchten Pfade stürzt oder vor Erschöpfung nicht mehr weiter kann, kann in ernsthafte Gefahr geraten.
- Wie ist die Wetterlage? Vor allem in den Alpen kann sich das Wetter sehr schnell – und dramatisch – ändern.
- Ist das Fahrrad voll funktionsfähig? Gegebenenfalls nochmals warten (lassen).
- Wo ist der Umkehrpunkt? Es sollte eine Uhrzeit festgelegt werden, zu der eine bestimmte Schlüsselstelle erreicht sein muss, damit die Rückkehr vor Einbruch der Dunkelheit gelingt und die Teilnehmer:innen nicht überfordert werden.
Darüber hinaus gilt selbstverständlich: Wähle angemessene Kleidung und packe ausreichend Proviant und Getränke ein – die angepeilte Einkehrmöglichkeit könnte geschlossen sein. Bei einer Verletzung kann es auch zu längeren Wartezeiten kommen, bis Hilfe eintrifft. Auch Reifenflickzeug und ein Notfallset etwa mit Pflastern, Verbänden, Kompressionsauflagen und Schmerzmitteln gehören unbedingt ins Gepäck.