- Sandboarding: Wintersport in der Wüste
- Von der Nischenaktivität zur Trendsportart
- Ausrüstung: Das brauchst du neben einem Sandboard
- Tolle Sandboarding-Spots weltweit
- Wettkämpfe im Dünenreiten
- Sandboarding: Abfahrt auf den Dünen
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Sandboarding: Wintersport in der Wüste
Im Freien Skifahren und Snowboarden ist durchaus das ganze Jahr und auch abseits schneesicherer Gebiete möglich: Sandskifahren und Sandboarding heißen die alternativen Sportarten, die Unternehmungslustige auf Sanddünen anstelle von Schneepisten betreiben.
Ähnlich wie bei einem Snowboard befestigst du das Sandboard mit Schlaufen an deinen Füßen. Mit etwas Mut und einem guten Gleichgewicht steuerst du das Board dann den Hang hinunter. Viel Übung vorab braucht es dazu nicht, weshalb sich der Sport auch in vielen Touristenorten in den Wüsten rund um die Welt großer Beliebtheit erfreut. Eine kurze Einweisung für Einsteiger:innen reicht in der Regel aus.
Tipp für die erste Abfahrt: Anders als beim Snowboarden lehnst du dich beim Sandboarding nicht nach vorn. Stattdessen verlagerst du am besten etwas mehr Gewicht auf den hinteren Fuß. Auf diese Weise kommst du die Düne gut hinunter.
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Von der Nischenaktivität zur Trendsportart
Wer den Begriff Sandboarding noch nie gehört hat, könnte meinen, dass der Trend völlig neu sei. Tatsächlich liegt der Ursprung dieser Sportart deutlich weiter zurück, manche Fans behaupten sogar, dass schon die Menschen im Alten Ägypten auf Holzbrettern die Dünen hinabgerutscht seien. Belegt ist indes, dass der moderne Sport zwischen den 1940er- und 1960er-Jahren in Südamerika seinen Anfang nahm.
Wer genau das heutige Sandboarding erfand, ist nicht bekannt. Die ersten Versuche fanden Berichten zufolge mit Surfbrettern an Stränden in Brasilien statt, als den Wassersportler:innen die Wellen zu klein waren.
In den 1970er-Jahren gewann Sandboarding langsam an Aufmerksamkeit: Die beiden Freunde Jack Smith und Gary Fluitt experimentierten in den USA erstmals mit speziellen Sandboards. Videoaufnahmen machten den Sport in den Folgejahren weltweit bekannt.
Im Alltag oder auf Reisen
Ausrüstung: Das brauchst du neben einem Sandboard
In der Regel wirst du an beliebten Sandboarding-Spots einen Verleih finden, bei dem du ein Sandboard mieten kannst. Bevor du jedoch damit die nächste Düne hinaufstapfst, ergänzt du deine Ausrüstung um folgende Must-haves:
- Ein Helm schützt dich vor Verletzungen durch Stürze auf den harten Sand ebenso wie vor einem Sonnenstich.
- Eine Sonnenbrille und ein Tuch vor dem Gesicht verhindern, dass Sand in Mund, Nase und Augen gelangt.
- Sonnencreme und ein langärmliges Oberteil bewahren dich vor Sonnenbrand.
- Gegebenenfalls festes Schuhwerk: Am Strand kannst du barfuß auf dem Sandboard stehen, in Wüstenregionen erhitzt sich der Sand jedoch stark. Hier trägst du besser geschlossene Schuhe.
Was unterscheidet ein Sandboard vom Snowboard?
Tolle Sandboarding-Spots weltweit
Grundsätzlich eignen sich alle Wüsten- und Küstenregionen mit hohen Sanddünen, um die Trendsportart zu praktizieren. Geeignete Spots gibt es auf der ganzen Welt. Sechs Orte stellen wir dir hier kurz vor.
Sandboarding in Deutschland am Monte Kaolino in Hirschau
Möchtest du dich im Sandboarding versuchen, brauchst du keine Fernreise zu buchen. Im bayrischen Hirschau lädt ein 150 Meter hoher Berg aus feinstem Quarzsand Besucher:innen dazu ein, die Trendsportart auszuprobieren. Von 1990 bis 2009 wurden hier sogar die Weltmeisterschaften im Sandboarding ausgetragen.
Good to know: Hier musst du nach der Abfahrt den Hang nicht wieder hinauflaufen – eine Liftanlage bringt dich bequem zurück auf den Gipfel.
Sandboarding in den USA im Sand Master Park, Oregon
Der Park am Stadtrand von Florence in Oregon war die erste Sandboarding-Anlage weltweit. Auf 160.000 Quadratmetern finden sich zahlreiche künstlich präparierte Sandpisten für Beginner:innen ebenso wie für geübte Sportler:innen – ideal für alle, die ihre Fähigkeiten im Sandboarding stetig ausbauen wollen.
Must-do: Neben Sandboarding bietet der Park an der Pazifikküste auch Aktivitäten wie Sandschlittenfahren, Surfen, Skimboarding und Bodyboarding.
Sandboarding in Dubai bei einer Wüstentour in den Roten Dünen
Du genießt die Aussicht vom Burj Khalifa, spielst Golf vor einem beeindruckenden Panorama und übernachtest in außergewöhnlichen Luxushotels: Dubai ist eine Stadt der Superlative. Wenn du aber doch einmal eine Auszeit von der Megametropole benötigst, dann nimm am besten an einem Ausflug in die Wüste teil. Der rote Wüstensand ist wie geschaffen fürs Sandboarding!
Must-do: Abenteuerlustige verbinden das Sandboarding mit einer Offroad-Jeep-Tour und einem Kamelritt.
Lust auf Sandboarding in der Wüste?
Sandboarding in Namibia in der ältesten Wüste der Welt
In der Wüste Namib rauschst du umgeben vom Dünenmeer den Hang hinunter. Zwar ist der Aufstieg auf die hohen Dünen fordernd, doch das tolle Panorama macht die Anstrengung mehr als wett.
Must-know: Die imposante „Düne 7“ gilt mit ihren 130 Metern als eine der weltweit höchsten ihrer Art.
Sandboarding im Westen von Chile
Die Atacamawüste in Chile ist aus vielerlei Gründen eine Reise wert. In der trockensten Wüste der Welt findest du Salzseen, Geysire – und jede Menge rotgelben Sand fürs Sandboarding. Anfänger:innen können in San Pedro de Atacama Kurse buchen. Zudem veranstalten dort Anbieter nächtliche Sandboardtouren mit Beleuchtung und DJ.
Must-do: Eine wolkenlose Nacht in der Wüste verbringen! Nahezu jeden Abend im Jahr herrschen in der Region ideale Bedingungen, um den Sternenhimmel zu bewundern.
Sandboarding in Nicaragua auf Vulkanasche
Die Abfahrt allein ist für dich nicht Nervenkitzel genug? Kein Problem: Im mittelamerikanischen Nicaragua können Adrenalienjunkies die Flanke eines aktiven Vulkans hinabrutschen! Nach dem Aufstieg genießt du kurz die Aussicht auf die umliegende Landschaft, dann surfst du, von Schwefelgeruch begleitet, den 728 Meter hohen Cerro Negro hinunter – ein spektakulärer Höllenritt.
Good to know: Da du auf der etwa 400 Meter langen Strecke sehr schnell werden kannst, sitzen die Abenteuerlustigen hier auf ihren Boards statt zu stehen.
Du magst Kälte lieber?
Wettkämpfe im Dünenreiten
Weltweit finden Wettkämpfe im Sandboarding statt. Bekannte Veranstaltungen sind:
- Die Weltmeisterschaft im Sandboarding (Sandboard World Cup) in Huacachina, Peru
- Das internationale Rennen The SandSpirit am Monte Kaolino in Hirschau, Deutschland
- Der alljährliche Sand Master Jam, der bereits seit 1996 in Florence im US-Bundesstaat Oregon über die Düne geht
Sandboarding: Abfahrt auf den Dünen
Ob als kurzweiliger Spaß im Urlaub oder als dauerhafte Alternative zum Wintersport: Sandboarding wird mittlerweile von Sportler:innen weltweit betrieben. Auch in Deutschland kannst du in der warmen Jahreszeit einen über Hundert Meter langen Hang hinabgleiten. Dazu brauchst du lediglich ein Sandboard, einen Helm, gutes Gleichgewicht und etwas Mut. Im Gegenzug bekommst du einen Adrenalinkick und den frischen Fahrtwind, der dir bei der rasanten Abfahrt um die Nase weht.