- Was ist Bouldern?
- Die richtige Boulderausrüstung
- Bouldertipps für Beginner:innen
- Gute Bouldergebiete
- Bouldern: Ein spannender Sport für jede Jahreszeit
Was ist Bouldern?
Das englische Wort „Boulder“ bedeutet „Felsblock“; der dazugehörige Sport ist eine Unterdisziplin des Kletterns an Felsen oder Kletterwänden. Seine Hauptmerkmale:
- Im Unterschied zum klassischen Klettern verwenden die Sportler:innen beim Bouldern weder Sicherungsseil noch Klettergurt.
- Boulderbegeisterte klettern deshalb nur bis zu einer Höhe, aus der sie ohne größeres Verletzungsrisiko wieder auf den Boden springen können – maximal 4,50 Meter. Um einen möglichen Aufprall abzudämpfen, liegen auf dem Boden meist weiche Matten aus (Crashpads).
- Seit den 1970er-Jahren ist Bouldern eine eigene Disziplin des Sportkletterns mit nationalen und internationalen Wettkämpfen wie dem Boulderweltcup.
- Bouldern verlangt Kraft, körperliche Flexibilität und ein gutes Koordinationsvermögen. Das Bezwingen eines Felsens oder einer Kletterwand nennen die Sportler:innen „das Lösen eines Boulderproblems“.
- Unter Wettkampfbedingungen messen sich Boulderkletter:innen auch unter Zeitdruck, Freizeit-Boulderfans können sich aber Zeit lassen und den Sport genießen.
Good to know: Im Jahr 2020 war Bouldern erstmals eine Disziplin bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio.
Im Alltag oder auf Reisen
Die richtige Boulderausrüstung
Sicherungsseil, Kletterseil oder Kletterhelm sind beim Bouldern nicht erforderlich. Beginner:innen können also schnell loslegen, ohne viel Equipment anzuschaffen. Dennoch sind einige Dinge für deine Packliste wichtig.
- Boulderschuhe: Sie sind das Herzstück einer guten Boulderausrüstung. Du musst sie meist eine oder zwei Nummern kleiner als deine normale Schuhgröße kaufen. Für den perfekten Halt stoßen Zehen und Ferse direkt an den Boulderschuh an und dieser hat eine spezielle Gummibeschichtung. Damit sie gut sitzen, solltest du die Schuhe in einem Fachgeschäft nach guter Beratung auswählen und unbedingt anprobieren. Von einem Kauf online ist also abzuraten.
- Chalk: Das englische Wort für Kreide bezeichnet auch ein Magnesiumpulver. Es sorgt dafür, dass deine Hände auch in schweißtreibenden Situationen trocken bleiben, und ermöglicht einen perfekten Griff. Das Pulver wird in einer Chalktasche (Chalkbag) aufbewahrt.
- Crashpad: Das brauchst du, wenn du draußen und nicht nur in einer bereits fertig ausgestatteten Halle bouldern möchtest. Die weiche Matte zur Dämpfung des Aufpralls ist in unterschiedlichen Stärken erhältlich.
- Kleidung: Diese sollte dir so viel Bewegungsfreiheit wie möglich erlauben. Kurze Kleidungsstücke sind gut geeignet, aber auch Leggings oder Sporthosen und Shirts.
Good to know: Mit einer speziellen Griffbürste lassen sich Schmutz oder Chalk von Felsen und Griffen entfernen.
Nerdpedia
Bouldertipps für Beginner:innen
Du hast die Boulderschuhe angezogen und die Chalkbag hängt fest an deiner Hüfte? Dann fehlt nur noch ein Fels oder eine Kletterwand und es kann losgehen. Beginner:innen sollten beim Bouldern auf folgende Dinge achten:
- Aufwärmen: Vor dem eigentlichen Klettern ist eine gute Aufwärmphase wichtig, um die Bänder zu dehnen und den Kreislauf in Schwung zu bringen.
- Abspringen und Fallenlassen üben: Beides gehört zum Bouldern dazu und du solltest keine Angst haben, auf die Matte zu fallen. Deshalb solltest du diese Tätigkeiten eingehend üben.
- Beine nutzen: Statt dich nur mit den Armen hochzuziehen, solltest du die Kraft deiner Beine nutzen und dich damit so oft wie möglich nach oben drücken. Andernfalls ermüdest du schnell und hältst lange Boulderrouten nicht durch.
- Rat einholen: Gerade am Anfang ist es nicht einfach, ein Boulderproblem zu lösen, also die richtige Griffreihenfolge zu finden. Scheue dich deshalb nicht, andere Kletter:innen um Rat zu fragen – schließlich haben alle mal angefangen!
Must-do: Beim Bouldern ist Geduld gefragt. Auch wenn du anfangs immer wieder an derselben Stelle scheiterst, solltest du dir dadurch nicht die Freude am Sport verderben lassen. Frage besser erfahrene Kletter:innen, wie du deinen Ansatz oder deine Technik verbessern könntest.
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Gute Bouldergebiete
Jede gute Kletterhalle bietet heute auch Bouldern an. Doch in Deutschland findest du auch zahlreiche attraktive Gebiete, in denen du das freie Klettern in der Natur genießen kannst. Besonders lockend sind folgende Regionen:
- Das Allgäu am nördlichen Alpenrand ist wohl das bekannteste Bouldergebiet Europas mit über 2.000 Boulderrouten in mehr als 20 Gebieten. Die Landschaft ist sehr vielfältig – von den bewaldeten Voralpen bis zu hohen Gipfeln.
- Die Südpfalz in Rheinland-Pfalz bietet Kletterfans rund um Bad Dürkheim, Wartenberg, die Kalmit und den Saufels tolle Boulderfelsen aus Buntsandstein.
- Im Odenwald-Gebirge zwischen Hessen, Bayern und Baden-Württemberg liegen tiefgrüne, märchenhafte Wälder – und unter den dichten Baumkronen gewaltige Felsbrocken aus Granit und Sandstein. Vor allem der sogenannte Riesenstein ist bei Boulderbegeisterten beliebt.
- Im Harz in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen finden Boulderfans ebenfalls gute Felsen. Besonders bekannt ist das Okertal.
Good to know: Bevor du draußen boulderst, solltest du dich stets genau über die Vorschriften und Empfehlungen zu Naturschutz und Sicherheit informieren.
Schwierigkeitsgrade
Beim Bouldern gibt es unterschiedliche Schwierigkeitsgrade; für die jeweiligen Boulderrouten werden sie häufig angegeben. In Europa kommt oft das französische Fontainebleau-System (Fb-System) zum Einsatz, das von den Stufen 1 (leicht) bis 9 (extrem schwer) reicht. Zur weiteren Abstufung dienen ab Stufe 4 die Buchstaben A, B und C: So ist zum Beispiel 4A etwas leichter als 4B. Ab Fb-Stufe 6 wird mit einem Pluszeichen noch stärker differenziert.
Leicht: 1 bis 5B
Mittel: 5C bis 6C
Schwer: 6C+ bis 7C
Extrem: ab 7C+
Bouldern: Ein spannender Sport für jede Jahreszeit
Bouldern ist ein toller Sport, der Körper und Geist gleichermaßen fordert. Im Gegensatz zum klassischen Klettern brauchst du dafür keine Ausrüstung wie Sicherungsseil oder Klettergurt; umso wichtiger sind gute Boulderschuhe und ein Crashpad. In der warmen Jahreszeit kannst du Bouldern optimal in der Natur praktizieren. Daneben gibt es in fast jeder größeren Stadt Kletterhallen, etwa in Frankfurt oder Hamburg, wo es unabhängig von Jahreszeit, Witterung und den landschaftlichen Gegebenheiten möglich ist.