- Das muss deine Kamera können
- Objektiv und Ausrüstung
- Die optimalen Kameraeinstellungen
- Das Shooting: Kenne deinen Sport!
- Bleib am Ball!
Das muss deine Kamera können
Professionelle Sportfotograf:innen verwenden grundsätzlich eine Spiegelreflexkamera oder spiegellose Systemkamera, die zahlreiche Einstellungen und einen Wechsel des Objektivs ermöglicht. Für alle, die Sportfotografie als Hobby betreiben, reicht aber auch eine gute Bridgekamera, etwa die Sony RX10 IV. Deren fest eingebautes Objektiv deckt einen riesigen Brennweitenbereich ab, von 24 (Weitwinkel) bis 600 Millimeter (Tele). Außerdem gilt:
- Deine Kamera sollte möglichst viele Bilder pro Sekunde aufnehmen können. Das erhöht die Chance, auch in sehr kurzen Momenten das perfekte Bild zu schießen. Profikameras schaffen 20 bis 30 Bilder pro Sekunde (sie kosten ab 7000 Euro aufwärts). Für ambitionierte Hobbyfotograf:innen reichen aber auch zehn Bilder pro Sekunde – und die Bridgekamera Sony RX10 IV schafft sogar 25 Bilder pro Sekunde.
- Ein schneller und exakter Autofokus ist wichtig, damit du dein Motiv auch bei rascher Bewegung scharf stellen kannst.
- Mit einer hohen Auflösung des Kamerasensors (ab 20 Megapixel) kannst du dein Foto in der Bildbearbeitung zuschneiden, ohne zu viel an Qualität zu verlieren. Denn in der Hektik einer schnellen Situation kannst du dich schlecht auf die Bildkomposition konzentrieren – so hast du hinterher noch Spielraum.
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Objektiv und Ausrüstung
- Ein Teleobjektiv von wenigstens 200 Millimeter Brennweite (besser mehr) ist für die Sportfotografie unerlässlich. Denn als Beobachter:in stehst du oft weit entfernt vom Zentrum des Geschehens, etwa hinter dem Spielfeldrand beim Fußball. Ein Teleobjektiv sorgt zudem für die bei Sportfotos typischen unscharfen Hintergründe.
- Trotzdem sollten Sportfotograf:innen auch ein weitwinkliges Objektiv dabeihaben. Das ist sehr gut geeignet, um die Atmosphäre in einem Stadion einzufangen, oder für interessante Porträts, wenn du sehr nah an die Sportler:innen herankannst.
- Das Objektiv sollte lichtstark sein, also eine offene Blende von wenigstens 4 oder besser 2,8 ermöglichen. Beim Sport musst du nämlich mit sehr schnellen Verschlusszeiten fotografieren und brauchst so viel Licht wie möglich.
- Bei langen Brennweiten ist es leichter, aus der Hand zu verwackeln, was zu unscharfen Fotos führt. Ein Objektiv mit Bildstabilisator gleicht das bis zu einer gewissen Grenze aus.
Eine schnelle Speicherkarte
Es nützt nichts, wenn die Kamera zwar sehr viele Bilder pro Sekunde machen, diese aber nicht schnell genug auf die Speicherkarte schreiben kann. Das gängigste Medium sind SD-Speicherkarten. Achte beim Kauf auf den Zusatz V90. Er bedeutet, dass die Karte wenigstens 90 Megabyte pro Sekunde schreiben kann.
Stativ
Ein Einbeinstativ ist ein guter Kompromiss aus Stabilität und Flexibilität. Du kannst die Kamera mit einem langen Objektiv bequem ruhig halten, aber trotzdem schnell die Position oder Perspektive wechseln.
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Die optimalen Kameraeinstellungen
Bevor du richtig loslegen kannst, musst du deine Kamera startklar machen. Je besser du weißt, hinter welchem Knopf oder Menüpunkt sich welche Einstellung verbirgt, desto schneller kannst du vor Ort reagieren.
- ISO-Wert (Lichtempfindlichkeit): Weil Sportfotografie sehr kurze Verschlusszeiten (s. u.) erfordert, brauchst du höhere ISO-Werte als gewöhnlich. Nutze am besten die ISO-Automatik deiner Kamera, lege aber im Kameramenü den ISO-Höchstwert fest, damit das Bildrauschen nicht zu stark wird. Ein guter Auto-ISO-Bereich ist 100 bis 3200 (bessere Kameras können ohne zu viel Bildrauschen noch höher gehen.)
- Verschlusszeit: Beim Sport musst du mit sehr kurzer Verschlusszeit fotografieren, damit das Motiv auch bei schnellen Bewegungen nicht unscharf aussieht. Empfehlenswert ist 1/800 Sekunde, höchstens 1/500 Sekunde. Stelle deine Kamera auf Blendenautomatik. Diese heißt je nach Kamerahersteller T, Tv oder S. Nun kannst du die Verschlusszeit fest einstellen. Die Kamera wird automatisch ISO und Blende bestimmen, um richtig zu belichten.
- Autofokus: Der Autofokus hilft dir dabei, dein Motiv in jeder Situation schnell scharf zu stellen. Dabei gibt es einen speziellen Modus für bewegte Objekte, er heißt je nach Hersteller entweder AI-Servo oder AF-C. Wenn du nun den Auslöseknopf halb durchdrückst und das Motiv mit der Kamera verfolgst, führt diese den Fokus automatisch nach.
Der Burst-Mode
Im Menü der Kamera musst du die Serienbild-Aufnahme (Burst-Mode) einstellen, um so viele Fotos wie möglich pro Sekunde zu machen.
JPG oder RAW?
In welchem Speicherformat du deine Fotos ablegen willst, hängt von deinen Prioritäten ab. JPG-Dateien sind kleiner, viele Kameras können mehr Fotos in diesem Format pro Sekunde speichern – und du kannst sie schneller über das Internet verschicken. RAW-Dateien sind wesentlich größer, enthalten dafür aber viel mehr Bildinformationen: Du kannst deine Fotos also hinterher besser nachbearbeiten.
Kein Blitz!
Sportfotograf:innen müssen sich immer so verhalten, dass sie nicht stören. Blitzlicht würde die Sportler:innen ablenken.
Der Mitzieher
Und so geht’s: Du stellst im Modus Blendenautomatik eine längere Verschlusszeit ein, zum Beispiel 1/60 Sekunde. Nun fokussierst du auf dein Motiv, zum Beispiel einen Läufer, und ziehst die Kamera beim Auslösen in dessen Bewegungsrichtung mit. Bei sehr schnellen Objekten wie Rennwagen solltest du deine Verschlusszeit auf 1/125 Sekunde verkürzen.
Das Shooting: Kenne deinen Sport!
Das Wichtigste vorweg: Sportfotograf:innen sollten nie unangekündigt auftauchen. Kontaktiere vorher in jedem Fall den Veranstalter oder Organisator eines Spiels oder Events. Nur so erhältst du privilegierten Zugang zu guten Locations, den normale Zuschauer:innen nicht haben.
Kenne die Regeln und Abläufe des jeweiligen Sports
Du musst die wichtigen Momente kennen, die du fotografieren kannst. Bei einem Rennen lassen sich die Kontrahenten zum Beispiel nur beim Start versammelt fotografieren, weil sich das Feld danach auseinanderzieht.
Wähle einen guten Standort
Beim Fußball ist der Rand des Strafraums ein guter Standort, weil du dort Torschüsse und Jubelszenen aufnehmen kannst. Beim Motorsport ist der Scheitelpunkt einer Kurve gut, weil du die heranrasenden Fahrzeuge von vorne fotografieren kannst. Bei Lauf- und Radrennen ist die Ziellinie besonders wichtig. Mache dir also vorher Gedanken, was die besten Standorte für deinen Sport sind.
Halte Emotionen fest
Sport lebt von Emotionen, und das sollten deine Fotos auch vermitteln. Am besten geht das über Porträts von jubelnden, zitternden oder enttäuschten Sportler:innen und Fans.
Bleib am Ball!
Bei Sportfotografie geht es um Action, Emotionen und Bewegung, das sollten deine Fotos vermitteln. Dabei ist es kein Problem, wenn du nicht gleich beim ersten Event die perfekten Fotos machst. Wie jeder Sport braucht auch die Sportfotografie viel Training und Erfahrung. Wenn du irgendwann Sportsituationen professionell „lesen“ kannst und die wichtigsten Kameraeinstellungen im Schlaf kennst, probiere neue und ungewöhnliche Perspektiven aus. Denke aber immer an die Sicherheit und gefährde für ein Foto nicht dein Leben oder das anderer.
Hier findest du außerdem Tipps, wie du am besten gegen das Licht, im Nebel, Landschaften oder den Sonntenuntergang fotografierst.