- Was ist Makrofotografie?
- Kamera und Ausrüstung für die Makrofotografie
- Wichtige Einstellungen für die Makrofotografie
- Geeignete Motive für die Makrofotografie
- Kleines Motiv, detailgenau dargestellt
Was ist Makrofotografie?
Makrofotografie ist eine Nische in der Fotografie, welche kleine Dinge sehr groß darstellen kann. Dabei sind an den Motiven Details zu erkennen, die das menschliche Auge sonst nicht erkennt. Das macht Makrofotos besonders reizvoll und kann bei den Betrachter:innen Staunen auslösen.
- Von Makrofotografie ist die Rede, wenn der Kamerasensor ein Objekt im Maßstab 1:1 oder noch größer erfasst. So zeigt ein Vollformatsensor mit einer Länge von 36 Millimeter dann ein ebenso langes Objekt bildfüllend.
- Makrofotograf:innen können auch auf noch höhere Vergrößerungen zugreifen, zum Beispiel 2:1. Dabei ähnelt der Effekt dem eines Mikroskops und lässt eine enorme Detailvielfalt erkennen.
- Auch wenn für solche Makrofotos eine besondere Ausrüstung nötig ist, können Einsteiger:innen mit einigen Kniffen schnell sehenswerte Makrofotos erstellen.
Good to know: In der normalen Fotografie erscheinen Motive auf dem Kamerasensor kleiner als sie eigentlich sind, je nach Bauweise des Objektivs zum Beispiel im Maßstab 1:5 oder 1:8.
Kamera und Ausrüstung für die Makrofotografie
Eine besondere Kamera ist für die Makrofotografie nicht nötig, es gibt sogar Smartphones mit einem Makromodus in der Kamera-App. Die beste Bildqualität erreichen allerdings Apparate wie digitale Spiegelreflexkameras oder spiegellose Systemkameras.
Diese Modelle haben einen großen Sensor – zum Beispiel einem Vollformat – in Kombination mit hoher Pixelauflösung – beispielsweise 20 Megapixel –, guter Lichtempfindlichkeit und hochwertigen Objektiven.
Spezielle Objektive für die Makrofotografie
Mit Standardobjektiven ist Makrofotografie nicht möglich, weil sie nicht nah genug an das Motiv herankommen, ohne dass das Bild unscharf wird. Ihre sogenannte Naheinstellgrenze ist zu groß.
- Bei speziellen Makroobjektiven ist die Naheinstellgrenze sehr klein, sodass das Bild wenige Zentimeter vom Motiv entfernt scharfgestellt werden kann.
- Da diese Objektive eigens für Nahaufnahmen konstruiert sind, ist die Bildqualität und Detailschärfe sehr hoch und anderen Makromethoden überlegen.
- Makroobjektive mit zum Beispiel 100 Millimeter Brennweite und Blende ab 2,8 lassen sich grundsätzlich auch für normale Fotografie verwenden.
- Makroobjektive kosten mehrere Hundert bis Tausend Euro. Neulinge in diesem Fotografiebereich können zunächst günstigere Alternativen ausprobieren.
Günstigere Alternativen zu Makroobjektiven
Gute Makrofotografie ist auch ohne teure Zusatzausrüstung möglich. Das erfordert jedoch etwas Experimentierfreude mit anderen Herangehensweisen:
- Für die Umkehrmethode wird bei einer Kamera mit einem normalen Wechselobjektiv dieses nur abgenommen und umgedreht vor die Sensoröffnung des Kamerabodys gehalten. Freihand erfordert das etwas Übung, da keine elektronischen Signale übertragen werden und der Autofokus nicht greift. Spezielle Retroadapter, die es ab 10 Euro zu kaufen gibt, erleichtern das. Je nach Brennweite des Objektivs sind so sogar sehr hohe Vergrößerungen wie 2:1 möglich.
- Zwischenringe, die ab etwa 30 Euro erhältlich sind, werden zwischen das normale Wechselobjektiv und den Kamerabody angebracht. Weil die Ringe durch den größeren Abstand den Fokuspunkt verändern, sind auch mit ihnen kleinere Naheinstellgrenzen möglich. Der Autofokus funktioniert dank elektronischer Signalübertragung – allerdings nicht immer problemfrei.
- Die Makrofotografiemethode mit Nahlinsen ähnelt der Funktionsweise einer Lupe: Die Vergrößerungslinsen, von denen es unterschiedliche Stärken gibt, lassen sich wie Filter direkt vor das normale Objektiv schrauben. Allerdings hängt die Bildqualität dabei wesentlich von der Qualität der Nahlinsen ab. Nahlinsen gibt es für 15 Euro oder auch für mehr als 100 Euro.
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Weitere Ausrüstung
Weil durch die hohe Vergrößerung bei der Makrofotografie bereits kleinste Verwacklungen in unscharfen Fotos resultieren, ist vor allem für Nahaufnahmen von unbeweglichen Motiven wie Münzen oder Speisen ein Stativ zu empfehlen.
Zudem ist im Makrobereich grundsätzlich eine geschlossene Blende nötig, ab Wert 8 oder höher, um einen ausreichend großen Schärfebereich für das Motiv zu erhalten. Weil dadurch nur wenig Licht auf den Kamerasensor gelangt, ist ein Zusatzlicht empfehlenswert. Der auszuleuchtende Bereich ist jedoch nur klein, sodass eine LED-Lampe mit Akku ausreicht, die du in der Nähe des Motivs positionieren kannst.
Good to know: Das integrierte Kamerablitzlicht ist bei der Makrofotografie in der Regel nutzlos, weil das Objektiv so nah am Motiv ist, dass es beim Blitzen einen Schatten darauf wirft.
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Wichtige Einstellungen für die Makrofotografie
Die passenden Einstellungen hängen wie immer in der Fotografie von Faktoren wie Licht, Motiv und deinem kreativen Stil ab. Dabei gelten die Tipps, die auch Einsteiger:innen beim Fotografieren beherzigen sollten. Zudem gibt es einige Einstellungen, die speziell für die Makrofotografie wichtig sind.
- Geschlossene Blende: Bei der normalen Porträt- oder Stillebenfotografie sorgt eine offene Blende mit Blendenzahl 2,8 dafür, dass sich das Motiv schön vor einem unscharfen Hintergrund abhebt. Bei der Makrofotografie ist der Schärfebereich vor und hinter dem Fokuspunkt sehr gering, sodass für scharfe Fotos eine geschlossene Blende mit Blendenzahl zwischen Wert 8 und 16 gewählt werden sollte.
- Verschlusszeit: Beim Fotoschießen von unbeweglichen Motiven und mit Stativ kann die Verschlusszeit länger sein. Das hilft auch bei wenig vorhandenem Licht. Bei sich bewegenden Motiven, zum Beispiel wenn Tiere abgelichtet werden sollen, muss die Verschlusszeit allerdings kürzer sein. Und wer sogar den Flügelschlag einer Hummel auf dem Foto einfrieren will, sollte nicht über 1/250 Sekunde gehen.
- Lichtempfindlichkeit ISO: Eine geschlossene Blende und kurze Verschlusszeit machen eine höhere Lichtempfindlichkeit des Kamerasensors notwendig. Mit höherer ISO-Zahl sinkt jedoch die Bildqualität, es gibt ein unerwünschtes Rauschen. Besser ist daher, eine zusätzliche Lichtquelle wie Akku-LED-Licht oder einen externen Blitz zu verwenden, um die ISO-Zahl gering halten zu können, also zwischen ISO 100 und 800.
- Manueller Fokus: In der Makrofotografie führt das manuelle Scharfstellen am Objektivring meistens zu besseren Ergebnissen als der Autofokus, da kleinste Veränderungen des Fokuspunkts die Bildkomposition anders gewichten. So macht es zum Beispiel einen Riesenunterschied, ob dieser oder jener Tropfen scharf ist. Am einfachsten geht das manuelle Scharfstellen mit Stativ und der Livevorschau im Display bei 100 Prozent Bildansicht. Bei sich schnell bewegenden Tieren kann trotzdem manchmal der Autofokus bessere Ergebnisse liefern.
Good to know: Auch in der Makrofotografie solltest du deine Fotos immer im RAW-Dateiformat speichern und nicht als kleinere JPG-Dateien. So bleiben ausreichend Bildinformationen für die nachträgliche Bildbearbeitung am Computer erhalten.
Focus Stacking
Es entsteht eine Serie von Fotos, bei denen der Fokuspunkt jeweils leicht verschoben ist, also unterschiedliche Bildbereiche scharf sind. Anschließend werden die Fotos in der Bildbearbeitung am Computer zusammengefügt – so entsteht ein einziges Bild, auf dem das gesamte Motiv durchgängig scharf ist.
Geeignete Motive für die Makrofotografie
Der Motivwahl sind in der Makrofotografie kreativ kaum Grenzen gesetzt: Was uns im Alltag gar nicht auffällt oder als gewöhnlich erscheint, sieht stark vergrößert erstaunlich aus. Es gibt aber eine Reihe von typischen Motiven, die sich bewährt haben und an denen sich Neulinge gut ausprobieren können.
- Wassertropfen: Die Tropfenfotografie ist ein eigenes Genre und kann zu abstrakten Kunstwerken führen. Selbst mit wenig Aufwand sind klasse Makrobilder zu bekommen: Positioniere einfach einige Wassertropfen auf einem Laubblatt oder suche dir draußen nach einem Regenschauer ein hübsches Blatt.
- Insekten: Raupen, Hummeln, Marienkäfer, Spinnen, Schmetterlinge und andere Insekten sehen auf Makrofotos beeindruckend aus. Da du mit der Linse sehr nah herankommen musst, können schreckhafte Tiere die Sache erschweren.
- Blumen: Sie sind farbenfroh sowie geduldig – Pflanzen sind beliebte Makromotive.
- Schmuck und Münzen: Die feinen Details von Ringen, Juwelen, Uhren oder Münzen kommen durch Makrofotografie sehr schön zur Geltung.
- Essen und Trinken: Ein knackiges Salatblatt oder eine saftige Erdbeere sind nur zwei Beispiele für mögliche tolle Makromotive.
Good to know: Viele Produktfotograf:innen und Influencer:innen setzen auf die Makrofotografie, um ihrer Zielgruppe Motive professionell zu präsentieren.
Kleines Motiv, detailgenau dargestellt
Ein Schmetterling, Tropfen oder Juwel: Dank Makrofotografie kommen kleine Motive ganz groß raus und sorgen bei Betrachter:innen für Faszination. Dabei kannst du spezielle Makroobjektive verwenden, aber auch günstigere Alternativen wie die Umkehrmethode, Zwischenringe oder Nahlinsen können zu beeindruckend Ergebnissen führen. Egal ob du deine Kamera auf einen Waldspaziergang mitnimmst oder zu Hause dein Stativ aufbaust, geeignete Motive lassen sich überall finden.