- Optimaler Bildaufbau mit dem Goldenen Schnitt
- So bestimmst du den Goldenen Schnitt
- Perfekte Fotos mit dem Goldenen Schnitt
- Komposition par excellence: Die Fibonacci-Spirale
- Der eigenen Intuition folgen
Optimaler Bildaufbau mit dem Goldenen Schnitt
Seit der Antike bekannt und immer noch gültig: Der Goldene Schnitt ist eine Art der Bildkomposition, die dabei hilft, Motive interessanter und harmonischer wirken zu lassen. Viele Fotograf:innen nutzen die goldene Regel als Hilfsmittel für den Bildaufbau. Doch was genau ist der Goldene Schnitt? Das berühmte Prinzip bestimmt ein Seitenverhältnis, das Menschen beim Betrachten als besonders stimmig und angenehm empfinden.
Kein Wunder, dass der Goldene Schnitt nicht nur in der Fotografie vorkommt – auch in der plastischen Kunst, Architektur, Natur und Typografie lassen sich viele Beispiele finden. In der Fotografie unterstützt der Goldene Schnitt Fotografierende darin, die ideale Positionierung für das wichtigste Element im Bild zu finden. Wer darauf achtet, findet diese Bildkomposition in etlichen Gemälden, Bauten und Fotografien wieder.
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So bestimmst du den Goldenen Schnitt
Ein Drittel und zwei Drittel – was klingt wie das Mischverhältnis in einem Cocktailrezept, ist die vereinfachte Formel für den Goldenen Schnitt. Sie orientiert sich an der Drittelregel. Noch stärker vereinfacht: Das Motiv sollte immer ein Stück versetzt zur Mitte aufgenommen werden – das gilt sowohl horizontal als auch vertikal.
Wer sich beim Fotografieren das Raster der Kamera anzeigen lässt, kann sich an diesen Hilfslinien orientieren, um den Goldenen Schnitt anzuwenden. Das Bild wird in der Regel mit zwei waagerechten und zwei senkrechten Linien in neun gleich große Rechtecke aufgeteilt. Das Hauptmotiv platzierst du auf einer der Linien bzw. an den Linienschnittpunkten.
Perfekte Fotos mit dem Goldenen Schnitt
Das menschliche Auge empfindet eine zentrale Positionierung des Hauptmotivs oft als langweilig und zu statisch. In der Fotografie wird der Goldene Schnitt daher gern als Hilfsmittel eingesetzt, um Bilder spannender aufzubauen. Für Fotograf:innen bedeutet das im Grunde: Hauptmotive nicht mittig, sondern im linken oder rechten bzw. im oberen oder unteren Drittel platzieren. Es lohnt sich herumzuprobieren – mal extrem, mal nur leicht versetzt: Der Goldene Schnitt ist flexibel und macht einen Schnappschuss oft zu einer interessanten Fotografie.
Regeln sind da, um gebrochen zu werden
Der Goldene Schnitt hilft zwar bei einem harmonischen Bildaufbau, ist aber nicht immer die beste Wahl. Nicht jedes Foto profitiert vom Goldenen Schnitt. Wer bewusst Symmetrie erzeugen will, kann sich ruhig an der Mitte des Bildes orientieren oder abseits des Drittelrasters Parallelen erschaffen. Soll das Bild Disharmonie beim Betrachtenden erzeugen, spricht das auch eher gegen die Verwendung des Goldenen Schnitts.
Extra-Tipp
Komposition par excellence: Die Fibonacci-Spirale
Wer den harmonischen Bildaufbau auf die Spitze treiben möchte, dem hilft die Fibonacci-Spirale – eine Variante des Goldenen Schnitts. Die geschwungenen Linien der Fibonacci- oder auch Goldenen Spirale verhelfen Fotos zu noch mehr Harmonie, da sie das Auge des Betrachtenden besser leiten und Bilder „fließender“ wirken lassen.
Auch hier gilt: Platziere die wichtigsten Bildelemente entlang der Spirale. Achte darauf, dass du das Hauptmotiv an den Anfang der Spirale setzt – dort, wo sie sich am stärksten krümmt. Die anderen Elemente richtest du am Verlauf der Linie bis zum Bildrand hin aus. Tipp: Du kannst die Spirale so ausrichten, wie du sie brauchst, indem du sie drehst.
Den perfekten Bildausschnitt finden
Fotograf:innen müssen die Fibonacci-Spirale nicht selbst erstellen – du findest viele kostenfreie Vorlagen im Internet, die du in Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop nutzen kannst. Die Vorlage einfach über das betreffende Bild legen und anhand der Spirale den bestmöglichen Bildausschnitt festlegen. Insbesondere bei Fotos mit großen, leeren Flächen kann das hilfreich sein, um beim Zuschneiden den richtigen Fokus und eine gute Aufteilung zu finden.
Der Goldene Schnitt – das ästhetische Maß aller Dinge?
Der eigenen Intuition folgen
Der Goldene Schnitt gilt als klassisches Gestaltungsmittel – trotzdem solltest du auch auf dein Bauchgefühl hören. Oft wendest du den Goldenen Schnitt in der Bildkomposition automatisch an, da du ihn unbewusst als harmonisch und schön empfindest. Je mehr du ausprobierst, desto mehr verinnerlichst du diese Proportionen – oder brichst ganz bewusst mit ihnen. Jetzt fehlt dir nur noch das passende Motiv? Dann schau dir doch unsere Ratgeber zu Landschaftsfotografie, Sternenfotografie, Feuerwerksfotografie oder Seifenblasenfotografie an.