- Was ist Kitesurfen?
- Voraussetzungen fürs Kitesurfing
- Die nötige Ausrüstung zum Kitesurfen
- Kriterien für eine gute Kitesurfschule
- Perfekte Kombi: Kitesurfen lernen im Urlaub
- Kitesurfen lernen kann der Beginn einer Passion sein
Was ist Kitesurfen?
Kitesurfen ist ein Wassersport, bei dem du wie beim Wellenreiten auf einem Board stehst, dabei aber einen großen, fallschirmähnlichen Drachen, den Kite, lenkst. Über eine sogenannte Kitebar steuerst du den Kite. Ein Hüftgurt, das Trapez, ist die Verbindung zwischen dem Kite, der Kitebar und dir. Kiten kannst du in unterschiedlichen Varianten:
- Jede Welle mitnehmen und dich wie Wellenreiter:innen auf dem Wasser fortbewegen
- Auf Tempo gehen und in Highspeed übers Wasser düsen
- Beim Freestyle-Kiten gewagte Sprünge und Stunts vollführen
- Beim Long-Distance-Kiten gemächlich fahren und die Natur genießen
Generell eignen sich vor allem flache Gewässer gut, um Kitesurfen zu lernen. Dort kannst du in Ruhe starten und Sprünge üben und kommst im Fall des Falles schnell und unkompliziert wieder aufs Board.
Vergnügen und Allroundfitness: Kitesurfen lernen lohnt sich
Wenn du gern im und am Wasser aktiv bist und ein Faible für technisch anspruchsvollere Sportarten hast, lohnt es sich, Kitesurfen zu lernen. Der Sport macht nicht nur viel Spaß und treibt deinen Adrenalinspiegel in die Höhe, aufgrund der komplexen Bewegungsabläufe fordert und trainiert und er zudem mehrere Bereiche:
- Koordination
- Balance
- Konzentration
- Reflexe
- Reaktion
Und es kommt die tiefliegende Muskulatur zum Einsatz – das wirst du möglicherweise nach deiner ersten Kitesurfstunde spüren. Regelmäßiges Kiten hält deinen Body in Form, auch die oft vernachlässigte Core-Muskulatur zwischen Zwerchfell und Hüfte. Nebenbei kannst du Stress abbauen und an der frischen Luft dein Immunsystem stärken.
Finanzspritze für deine Kitesurfingreise
Voraussetzungen fürs Kitesurfing
Auch wenn die Kräfte, die beim Kiten wirken, enorm sind, benötigst du selbst nicht unbedingt viel Muskelmasse, um den Kite zu steuern. Denn das Trapez verteilt die Zugkraft des Drachen auf den gesamten Körper. Eine gewisse Grundfitness ist dennoch unabdingbar, um Kiten zu lernen, und du solltest schwimmen können.
Am besten wiegst du mindestens 50 Kilogramm. Mit einem geringeren Gewicht können dir hohe Windstärken zu schaffen machen und dich sogar vom Board pusten. Wer mehr als 100 Kilogramm wiegt, benötigt ein größeres Brett und einen größeren Kite als der Durchschnitt.
Ist Kitesurfen gefährlich?
Kitesurfen nicht gefährlicher als andere Outdoor-Sportarten wie Freeclimbing oder Fallschirmspringen. Wenn du dich an ein paar Grundregeln hältst:
- Deinen ersten Kitesurfversuch solltest du nicht ohne professionelle Anleitung starten. In einer Kitesurfschule lernst du die wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen.
- Prüfe die Ausrüstung, bevor du aufs Wasser gehst, vor allem das Quick-Release-System, mit dem du dich in Gefahrensituationen vom Kite trennen kannst.
- Achte immer darauf, dass Helm und Schwimmweste optimal sitzen.
- Nimm immer nur den passenden Kite. Ein zu großer oder zu kleiner Kite erhöht die Unfallgefahr.
- Kite am besten mit anderen oder sage zumindest anderen Bescheid, an welcher Stelle du ins Wasser gehst. Am besten ist, wenn jemand in der Nähe ist oder zusieht.
- Beachte die Wettervorhersage, bevor du aufs Wasser gehst und kite nicht, wenn es zu stürmisch oder böig ist.
- Informiere dich über lokale Gegebenheiten. Vor allem in fremden Gebieten solltest du dich nach Gefahrenstellen an Land und im Wasser erkundigen.
- Kite nicht zu weit raus. Entferne dich nur so weit vom Ufer, wie du zur Not zurückschwimmen kannst.
- Lass deinen Kite nicht am Strand landen, das gefährdet andere Badegäst:innen. Und bleib immer schön auf Abstand zu anderen Wassersportler:innen.
Nerdpedia
Die nötige Ausrüstung zum Kitesurfen
Zum Kitesurfenlernen stellen in der Regel Kursanbieter die nötige Ausrüstung zur Verfügung. Bist du dir anschließend sicher, dass Kiten dein Ding ist, kannst du dir ein eigenes, gutes Kitesurfset zulegen. Dazu gehören:
- Kite: Es gibt die Drachen in unterschiedlichen Größen und Shapes. Für Anfänger:innen eignen sich vor allem die Bauarten Bow, Delta und Open C. Kitesurflehrer:innen beraten dich, welcher der optimale Kite für deine körperlichen Voraussetzungen ist.
- Kiteboard: Für Einsteiger:innen empfiehlt sich ein eher großes Board ab 145 Zentimeter Länge und 40 Zentimeter Breite. Aufgrund der hohen Wasserverdrängung ermöglicht es dir beim Start ein leichtes Angleiten und bietet mehr Halt als ein kleines Modell. Zudem eignet es sich für wenig Wind und du kannst Fehler beim Steuern leichter kompensieren. Ein kleineres Board ist super für Fortgeschrittene, es ist wendiger und ermöglicht hohe Sprünge und Tricks.
- Kitebar und Leinen: Mit der Kitebar lenkst du den Kite, indem du an der Lenkstange ziehst und dadurch die Leinen verkürzt. Jede Bar hat ein Quick-Release-Sicherheitssystem. Dieses gibt es in unterschiedlichen Varianten. Teste vor dem Kauf, wie gut du damit klarkommst.
- Trapez: Du hast die Wahl zwischen Sitz- und Hüfttrapez. Anfänger:innen kommen meistens mit Sitztrapezen besser klar, weil diese den Aufstieg aus Board erleichtern. Wenn du dich bereits sicher fühlst, nimm ein Hüfttrapez, das mehr Bewegungsfreiheit bietet.
- Neoprenanzug: Ob ein lang- oder kurzärmliger, dünner oder dicker Neoprenanzug, hängt von der Wassertemperatur ab, in der du kitest. Zudem hast du die Wahl zwischen Front- und Heckeinstieg. Wichtig ist, dass der Neo optimal sitzt und ausreichend Bewegungsfreiheit gibt. Probiere ihn daher auf jeden Fall vorher an.
- Pumpe: Deinen Kite mit Luft füllen funktioniert am komfortabelsten und schonendsten für den Rücken mit einer großen Luftpumpe mit ergonomischen Griffen. Praktisch ist auch ein Manometer, das den Druck anzeigt. Wie viel Druck dein Kite benötigt, steht in der Gebrauchsanweisung.
- Sicherheitsweste und Helm: Beide sollten genau richtig sitzen, damit sie optimalen Schutz bieten.
- Schuhe schützen vor Verletzungen und halten die Füße warm.
Das kostet eine Kitesurfausrüstung
Günstiger wird’s auf einem Gebrauchtmarkt für Kiteausrüstung. Vor allem in der Zeit zwischen Juli und September, weil dann neue Modelle auf den Markt kommen und viele Kitesurfer:innen sich neu ausstatten und ihr bisheriges Equipment loswerden wollen.
Kriterien für eine gute Kitesurfschule
Du benötigst zwar keine Vorerfahrung, um Kitesurfen zu lernen. Es schadet aber nicht, wenn du dich bereits auf einem Surfbrett halten kannst und vielleicht sogar schon einen Urlaub auf dem Surfbrett verbracht hast.
Selbst mit Vorkenntnis solltest du mehrere Tage einplanen, um das Kitesurfen zu lernen. Und einkalkulieren, dass auch mal ein Tag Flaute herrschen kann. Bei täglichem Training dürftest du nach etwa einer Woche einigermaßen sicher den Kite kontrollieren und auf dem Board stehen können. Eine gute Schule ist dafür entscheidend. An diesen Kriterien kannst du dich orientieren:
- Die Kiteschule hat einen guten Ruf, verfügt über ausreichendes und hochwertiges Equipment und erfahrene Lehrer:innen.
- Vor der Praxis erfolgt eine gründliche Einführung in die Theorie. Dazu gehören das Vorbereiten der Ausrüstung und deren Sicherheitsüberprüfung.
- Du erhältst Unterlagen zum Nachschlagen.
- Unterrichtet wird in kleinen Gruppen, im Idealfall zwei bis vier Personen. Nur so können Kitesurflehrer:innen auf jede:n Einzelne:n eingehen.
- Das Schulungsgebiet liegt geschützt vor Strömungen und starken Wellen in knie- bis hüfttiefem Wasser.
- Die Schule bietet ausreichend Platz, um die Kitesurfausrüstung anzulegen und aufzubauen.
Nerdpedia
Medizinische Hilfe auf Reisen
Perfekte Kombi: Kitesurfen lernen im Urlaub
Kitesurfen zu lernen braucht Zeit – ein längerer Urlaub eignet sich ideal. Auch ohne ins Ausland zu reisen: Es gibt tolle Kitesurfspots in Deutschland, zum Beispiel an der Nordsee in Sankt Peter-Ording.
Wenn du dein Kitesurfabenteuer gern mit einem Trip ins Ausland verbinden möchtest, findest du sehr gute Spots zum Kitesurfenlernen in Europa. Einen unvergesslichen Urlaub mit dem Wassersport verbinden kannst du zum Beispiel in:
- Griechenland
- Italien
- Kroatien
- Portugal
- Den Niederlanden
- Dänemark
Traumhaft ist auch ein Inselurlaub in Verbindung mit dem Wassersport, etwa Kitesurfen auf Mallorca, Fuerteventura oder Teneriffa.
Kitesurfen lernen kann der Beginn einer Passion sein
Mit Tempo übers Wasser düsen oder gemächlich dem Drachen hinterher in den Sonnenuntergang hineingleiten: Kitesurfen kannst du in vielen unterschiedlichen Varianten und an vielen verschiedenen Orten, in Deutschland und weiter weg. Der Sport Kitesurfen bietet viel Adrenalinkick-Potenzial, auf dem Wasser und im Wind spürst du die Naturgewalten und stärkst deine Fitness. Wer einmal damit begonnen hat, kommt in der Regel nicht mehr davon los, so fasziniert der Sport.