- Welche Schneeschuhe sind die richtigen?
- Stöcke, Kleidung und weiteres Zubehör
- Das gehört bei jeder Tour in den Rucksack
- Sicherheit im Gebirge – safety first!
- Schneeschuhwandern: Ein wunderbares Naturerlebnis
Welche Schneeschuhe sind die richtigen?
Das zentrale Element beim Schneeschuhwandern sind – du ahnst es – die richtigen Schneeschuhe. Dabei handelt es sich nicht um Schuhe wie Sneaker und Stiefel, sondern um Untersätze, die die Fläche der Füße vergrößern. In diese steigst du mit anderen Schuhen hinein, geeignet sind dafür normale, knöchelhohe und wasserdichte Wanderschuhe.
Beim Ermitteln der passenden Schneeschuhgröße kommt es nicht auf deine normale Schuhgröße, also auf die Fußlänge an, sondern auf die Größe der Auflagefläche. Je schwerer du bist, desto größer muss die Auflagefläche sein, damit sie ein Einsinken im tiefen Schnee verhindert. Die Größenspanne bei Schuhen fürs Schneeschuhwandern reicht von 22 bis 30 Zoll. Größe 22 ist für Menschen mit einem Gewicht unter 70 Kilogramm – inklusive voller Montur – geeignet, XXL-Wanderer ab 100 Kilogramm sollten zu Größe 30 greifen.
Beim Schuhtyp kommt es auf die Art der Tour an
Im Flachland, wenn du zum Beispiel eine leichte Familientour im Allgäu machst, bist du gut in sogenannten Classics aufgehoben. Diese Schuhe aus einem Aluminiumrahmen, der mit einem festen Kunststoffgewebe bespannt ist, sind sehr leicht und geben gleichzeitig guten Auftrieb im Schnee.
Geht es in eine alpine Landschaft mit steilen Abschnitten und Querungen sowie hartem, firnartigem Schnee, sind Schneeschuhe aus leistungsstarken Kunststoffen geeignet. Sie werden Moderns genannt, sind extrem kältebeständig, mit spitzen Stahlstiften ausgestattet und haben metallene Beschläge, sogenannte Harscheisen. Modelle mit Frontzacken verleihen dem Schneeschuh steigeisenartige Fähigkeiten am Berg.
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Stöcke, Kleidung und weiteres Zubehör
Neben dem richtigen Schneeschuh gehören passende Stöcke zur Ausrüstung fürs Schneeschuhwandern. Deren Teller am unteren Ende sind deutlich größer als bei normalen Walkingstöcken, damit die Stöcke nicht so tief im Schnee einsinken. Teleskopstöcke haben beim Schneeschuhwandern den Vorteil, dass die Stocklänge sich auf die Schneetiefe und die Körpergröße der Benutzer:innen einstellen lässt.
Bei der Bekleidung gehst du nach dem Zwiebelprinzip vor und trägst mehrere Schichten, am besten aus atmungsaktiven Funktionsmaterialien. Hier eine Checkliste:
- Shirt und Unterwäsche
- Wechselshirt
- Bei Kälte eine Isolationsjacke als Mittelschicht
- Fleecejacke oder Softshelljacke für mildes Winterwetter
- Gegebenenfalls eine Regenhose
- Dicke Wander- oder Skisocken
- Gamaschen zum Schutz vor eindringendem Schnee
- Wasserdichte Handschuhe, Schal und Mütze
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Das gehört bei jeder Tour in den Rucksack
Eine ordentliche Schneehschuhwandertour dauert mindestens ein paar Stunden, du kannst sie auch auf mehrere Tage ausweiten. In jedem Fall solltest du einen Rucksack mitnehmen. Dafür eignet sich ein handelsüblicher Wanderrucksack. Den packst du mit folgenden Dingen:
- Kleidung zum Wechseln
- Ausreichend Proviant und Getränke
- Ausweispapiere und etwas Bargeld
- Brille mit UV-Schutz und Sonnencreme
- Blasenpflaster, die vor allem bei deinen ersten Wanderungen hilfreich sein können
- Kleines Sitzkissen oder eine Matte für eine Rast ohne nasses Hinterteil
- Sicherheitsequipment, worüber du mehr im nächsten Absatz liest
Die wichtigsten Gehtechniken beim Schneeschuhwandern
- Auf Anstiegen verlagerst du das Gewicht leicht nach vorn, beim Abstieg dagegen leicht nach hinten
- Steilere Hänge begehst du in beiden Richtungen am besten in Serpentinen
- Geht es bergauf, sind kleinere Schritte in v-förmiger Schrittstellung weniger anstrengend als große
- Umgekehrt kannst du bergab auch größere Schritte machen oder mal einige Meter hinuntergleiten
- Grundsätzlich gilt: Immer schön langsam und gleichmäßig gehen
Sicherheit im Gebirge – safety first!
Verschneites alpines Gelände birgt immer Gefahren für den Menschen. Beachte daher folgende Sicherheitsregeln:
- Gehe nicht allein in die Berge
- Habe bei längeren Touren immer ein Erste-Hilfe-Set, eine Stirn- oder Taschenlampe, einen Biwaksack und ein aufgeladenes Handy mit programmierter Notrufnummer dabei
- Informiere dich vor der Wanderung immer über das aktuelle Lawinenrisiko, zum Beispiel bei der Bergwacht vor Ort, und folge den Hinweisen beziehungsweise Warnungen der dortigen Fachleute
- Modernes Sicherheitsequipment kann im Notfall Leben retten. Zum Beispiel Lawinenverschüttetensuchgeräte (LVS), spezielle Sonden, aber auch – ganz einfach – Klappschaufeln und Signalpfeifen.
Schneeschuhwandern: Ein wunderbares Naturerlebnis
Etwa seit Mitte der 1990er-Jahre erfreut sich das Schneeschuhwandern großer Beliebtheit. Du findest im Alpenraum und in Mittelgebirgen wie dem Schwarzwald tolle Routen zum Schneeschuhwandern – auch als Alternative zum Touren-Skilauf. Das Angebot an Ausrüstung und Gadgets ist inzwischen riesig. Oft wird die Ausrüstung rund um Schneeschuhe im kompletten Set angeboten. Reizvolle Touren zum Schneeschuhwandern lassen sich auch per App planen. Eine gute Vorbereitung, inklusive aller Sicherheitsaspekte, macht ein wunderbares und risikoarmes Naturerlebnis möglich.