- Von Dänemark nach Sydney: Die bewegte Geschichte des Opernhauses
- Eine architektonische Perle: Keramikfliesen und Segeldach
- Heutige Nutzung: Von Klassik bis Moderne
- Das Sydney Opera House: Ein Must-see jeder Australienreise
Von Dänemark nach Sydney: Die bewegte Geschichte des Opernhauses
Sydney braucht ein repräsentatives Opern- und Konzerthaus! Diese Idee entwickelte sich Ende der 1940er-Jahre in der aufstrebenden Metropole im Bundesstaat New South Wales. Bis zur Eröffnung des Hauses im Jahr 1973 sollten allerdings noch drei Jahrzehnte vergehen – voller Hindernisse, Probleme und Zerwürfnisse. Doch am Ende stand der Erfolg: Das Sydney Opera House gilt inzwischen als wahre Ikone der Architekturgeschichte – und ist neben dem Berg Uluru das Wahrzeichen des Kontinents. Hier einige der Etappen der Entstehung dieses Prachtwerks:
- Nach langen Diskussionen entschied sich 1956 die Regierung von New South Wales endgültig für das Projekt und richtete einen internationalen Wettbewerb aus, bei dem Architekten aus der ganzen Welt ihre Entwürfe einreichten.
- Sieger der Ausschreibung wurde der dänische Architekt Jørn Utzon (1918–2008). Dabei hatte er nur Skizzen statt ausgearbeiteter Entwürfe eingereicht, was eigentlich gegen die Wettbewerbsregeln verstieß.
- Die Bauarbeiten begannen 1959 auf der Landfläche Bennelong Point vor dem Hafen der Stadt. Damals war allerdings noch nicht ganz klar, wie sich der ambitionierte Entwurf mit seiner geschwungenen Dachkonstruktion technisch überhaupt umsetzen ließ.
- In den Folgejahren musste das Konzept deshalb mehrfach überarbeitet werden: Allein für die Dachkonstruktion machten 44 Zeichner mehr als 1.700 Pläne. Statt der anfangs veranschlagten Kosten von fünf bis sieben Millionen australischen Dollar wurden letztlich rund 100 Millionen investiert.
- Schon nach wenigen Jahren zerstritten sich Stararchitekt Utzon und die Regierung von New South Wales angesichts der ständig steigenden Kosten. Diese entzog ihm schließlich die Finanzierung, er konnte seine Mitarbeiter:innen nicht mehr bezahlen und verließ schließlich zornig das Land. Nie wieder sollte der Däne australischen Boden betreten.
- Die Bauarbeiten gingen schließlich ohne ihn weiter, und am 20. Oktober 1973 eröffnete die britische Königin Elisabeth II. als Staatsoberhaupt Australiens offiziell das Sydney Opera House – zehn Jahre später als geplant.
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Nice to know: Der Opernstandort Bennelong Point ist nach einem australischen Ureinwohner benannt, der dort im 18. Jahrhundert in einer kleinen Hütte lebte. Woollarawarre Bennelong diente als kultureller Vermittler zwischen den Ureinwohner:innen und den Europäer:innen, die sich in Australien niederließen.
Eine architektonische Perle: Keramikfliesen und Segeldach
Das Sydney Opera House ist 184 Meter lang und 118 Meter breit, doch die majestätische Wirkung des Baus lässt sich damit nicht annähernd beschreiben und erfassen. Einige Zahlen:
- Highlight des Opernhauses ist das 67 Meter hohe, ikonische Dach, das aus sechs segelartigen Betonkonstruktionen besteht. Die größeren Segel zeigen Richtung Ozean, die kleineren zur Stadt hin.
- Verkleidet ist das Dach mit 1,1 Millionen weißen Keramikfliesen, die dank ihrer speziellen Beschichtung in der Sonne glänzen und das Licht je nach Tageszeit etwas anders reflektieren. So entsteht der einmalige, schimmernde Effekt der Oper.
- Insgesamt wiegt das Gebäude rund 160.000 Tonnen. Diese ruhen auf mehr als 580 Pfählen, die bis zu 25 Meter tief in den Boden reichen.
- Im Inneren gibt es zahlreiche Räumlichkeiten, darunter einen großen Konzertsaal, mehrere Theater sowie Studios für Aufnahmen, zahlreiche Umkleideräume, aber auch Cafés, vier Restaurants, sechs Bars und eine Bibliothek. Mehr als 5.700 Menschen können hier kulturelle Veranstaltungen genießen.
Nice to know: Das Dach erinnert zwar an Segel, doch der Architekt ließ sich nach eigenen Worten ursprünglich von Schnitzen einer geschälten Orange inspirieren.
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Heutige Nutzung: Von Klassik bis Moderne
Das Opernhaus von Sydney ist heute nicht nur eine renommierte Kulturstätte, sondern auch eine weltbekannte Touristenattraktion.
- Jedes Jahr besuchen im Schnitt fast elf Millionen Menschen das Sydney Opera House.
- Herzstück und größter Raum des Gebäudes ist die große Konzerthalle mit über 2.600 Sitzen und einer Atmosphäre, die an eine Kathedrale gemahnt. Bis Juli 2022 wurde sie umfassend modernisiert und bietet jetzt beste Akustik, barrierefreien Zugang und moderne Bühnentechnik.
- Neben Opern, klassischen und zeitgenössischen Konzerten sind im Opernhaus von Sydney auch Theaterstücke, Comedy Shows und andere Aufführungen zu sehen. Darüber hinaus finden hier auch Musikaufnahmen und Dreharbeiten statt.
- Besonders eindrucksvoll erstrahlt das Opernhaus, wenn es in der Dunkelheit farbig angeleuchtet wird, zum Beispiel beim Event „Vivid Sydney“, einem jährlich stattfindenden Licht- und Musikfestival.
- Viele international bekannte Musiker:innen und Ensembles sind bereits in der Oper aufgetreten – von den Berliner Philharmonikern und dem London Philharmonic über das Barockensemble Les Arts Florissants bis zum kanadischen Sänger Michael Bublé oder der US-Band Foo Fighters. Historisch bedeutende Personen wie Nelson Mandela oder Papst Johannes Paul II. hielten im Opernhaus bereits Reden vor Tausenden Menschen.
Good to know: Für seinen 50-jährigen Geburtstag plant das Opernhaus eine Reihe spannender Gratisevents, zum Auftakt der Feierlichkeiten erstrahlte die Oper im Oktober 2022 in einer aufwendigen Lichtinstallation.
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Das Sydney Opera House: Ein Must-see jeder Australienreise
Selbst wenn du keine Opern oder klassische Konzerte magst: Das Opernhaus von Sydney gehört zu einer Australienreise einfach dazu. Die ikonische Architektur mit dem weiß schimmernden Segeldach über dem Hafen bietet einen einmaligen Anblick, der aus der Skyline dieser lebendigen Metropole nicht mehr wegzudenken ist.
Obwohl der Weg zur Realisierung des Entwurfs des dänischen Architekten Jørn Utzon recht steinig war, hat ihm das Ergebnis Recht gegeben. Am Ende kam es sogar zu einer Versöhnung zwischen Utzon und dem Opernhaus: Zu seinen Ehren wurde 2004 der Utzon-Raum mit einem von ihm entworfenen Interieur und Wandteppich eröffnet.