- Diese positiven Effekte haben Bürohunde auf deine Mitarbeitenden
- Die Wissenschaft hinter dem Wau-Effekt
- Warum auch dein Unternehmen von Hunden im Büro profitiert
- Hunde im Büro erlauben: Das musst du beachten
- Hunde im Büro – auch etwas für dein Unternehmen?
Diese positiven Effekte haben Bürohunde auf deine Mitarbeitenden
So viel steht fest: Hunde verbessern die Arbeitsatmosphäre in Betrieben merklich. Das konnte eine Untersuchung des Bundesverbandes Bürohund e. V. zeigen: Ganze 90 % der rund 1.300 Befragten gaben an, dass sich das Arbeitsklima durch die Anwesenheit von Hunden am Arbeitsplatz verbessere1.
Das kann daran liegen, dass Hunde im Berufsleben richtige Eisbrecher und Sympathieträger sind: Man kommt in der Regel einfacher ins Gespräch – selbst mit eher verschwiegenen oder missmutigen Mitarbeiter:innen. Das lockert die Arbeitsatmosphäre auf und gerade zwischen Hundebesitzern können sogar ungeahnte Freundschaften entstehen.
Dazu bringt ein Hund im Büro Besitzende dazu, in angebrachten Abständen aus dem Office-Alltag auszubrechen, frische Luft zu schnappen und sich die Beine zu vertreten. Das macht nicht nur den Kopf frei für neue Ideen, sondern stärkt auch das Immunsystem und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.
Und das war noch immer nicht alles: Hunde senken nämlich auch das Stresslevel deiner Teammitglieder und stärken womöglich ihre Psyche. Hinweise darauf geben Studienergebnisse von Wissenschaftlern der Virginia Commonwealth University 2 und der University of British Columbia 3.
Damit sind Erwerbstätige, die Kontakt mit einem Bürohund haben, weniger Burnout-gefährdet. Hunde im Büro halten also physisch und psychisch fit und können dadurch im Endeffekt sogar die Anzahl der Krankheitstage in Ihrem Unternehmen verringern.
Die Wissenschaft hinter dem Wau-Effekt
Aber warum haben Hunde im Büro diese positive Wirkung auf Menschen? Das Zauberwort heißt Oxytocin – liebevoll auch das Kuschelhormon genannt. Oxytocin, das auch frischgebackene Mütter an ihre Babys bindet, senkt den Blutdruck, verlangsamt die Herzfrequenz, baut das Stresshormon Cortisol ab und schüttet das Glückshormon Dopamin aus: Wir fühlen uns wohl und sind glücklich.
Warum auch dein Unternehmen von Hunden im Büro profitiert
Aber nicht nur deine Mitarbeitenden können von Bürohunden profitieren, sondern auch dein Unternehmen: Eine offene Haustier-Kultur im Betrieb verbessert dessen Image und macht ihn so attraktiver für Arbeitssuchende.
Vor allem für jüngere Generationen kann die Erlaubnis für Hunde im Büro eine große Rolle spielen. Darüber hinaus helfen Bürohunde auch, die geworbenen Mitarbeiter:innen langfristig zu binden, denn sie erhöhen die Motivation im Team und die allgemeine Zufriedenheit im Unternehmen.
Falls du jetzt auch auf den Hund gekommen bist und Bürohunde in deinem Unternehmen erlauben möchtest, gibt es dabei ein paar Dinge zu beachten.
Hunde im Büro erlauben: Das musst du beachten
Arbeitsrechtlich gilt: Im Rahmen deines Direktionsrechtes als Arbeitsgeber kannst du entscheiden, ob deine Mitarbeitenden Hunde mit ins Büro bringen dürfen oder nicht. Wenn du den Vierbeinern gegenüber offen eingestellt bist, solltest du das auch kommunizieren, da deine Mitarbeitenden ansonsten von einem Verbot ausgehen könnten.
Doch Vorsicht: Wenn du einem Arbeitnehmer die Mitnahme des geliebten Wau-Waus erlaubst, kannst du sie einem anderen nur schwer verweigern. Denn aus der vermeintlichen Einzel-Erlaubnis erwächst durch den Gleichbehandlungsgrundsatz ein genereller Anspruch auf die Mitnahme von Hunden in deinem Unternehmen. Es sei denn, du kannst die ungleiche Behandlung sachlich begründen. Das gilt auch für nachträgliche Verbote.
Gründe für den Ausschluss einzelner Vierbeiner aus der Bürohund-Gemeinschaft können beispielsweise Beschwerden von Mitarbeitenden sein, die sich von stark riechenden oder sehr lauten Hunden bei der Arbeit gestört oder sogar bedroht fühlen. In solchen Fällen überwiegt nämlich deine arbeitsrechtliche Fürsorgepflicht deinen Angestellten gegenüber.
Diese greift vor allem, wenn Allergiker durch Bürohunde gesundheitlich beeinträchtigt werden. In Konfliktfällen gilt es, den offenen Austausch zwischen Hundebesitzern und Betroffenen zu fördern, um ggf. Kompromisse und Regeln zu finden: Hunde nur mitbringen, wenn keine Allergiker anwesend sind, Tiere im Flur und im Aufzug an die Leine nehmen und sie nicht unbeaufsichtigt mit einem übelriechenden Spielzeug voller Speichel im Großraumbüro toben lassen. Dabei hängt Vieles von den Haltern und den Tieren selbst ab – sensibilisiere die Hundebesitzer in deinem Unternehmen deshalb für solche Dos and Dont’s rund ums Thema Office-Vierbeiner.
Hunde im Büro – auch etwas für dein Unternehmen?
- Sowohl deine Mitarbeitenden als auch dein Unternehmen können von Hunden profitieren.
- Wenn du Bürohunde erlaubst, musst du als Arbeitgeber den Gleichbehandlungsgrundsatz und die Fürsorgepflicht berücksichtigen.
- Ob Bürohunde auch in deinem Unternehmen ihre positiven Effekte entfalten können, hängt zu großen Teilen von den Tieren und ihren Haltern ab. Deshalb: ausprobieren.
1Die Studie des Bundesverbandes Bürohund e. V. wurde 2019 durchgeführt und hatte zum Ziel, Daten über das Thema Bürohunde in Deutschland zu erhalten.
2Wissenschaftler der Virginia Commonwealth University untersuchten 2012 die Auswirkungen der Hundepräsenz eines Mitarbeiters auf dessen Wahrnehmung seines Arbeitsumfeldes und seines Stresslevels.
3Die Studie der Wissenschaftler an der University of British Columbia stammt aus dem Jahr 2018 und untersuchte die Effekte von Hunden auf gestresste Studenten.