Arbeitsmodell Digital Nomad: im Homeoffice auf Reisen

Junges Paar arbeitet am Laptop im Wohnmobil
Redaktion AMEXcited B2B
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Wer sowieso mehrere Monate pro Jahr im Homeoffice sitzt, kann doch auch vom Traumstrand aus arbeiten – oder? Jein. So attraktiv das Arbeitsmodell „Digital Nomad“ auch ist, so herausfordernd ist es für Unternehmen und Mitarbeitende, Reisen und Arbeiten zu verbinden. Hier zeigen wir dir, wie es trotzdem klappt.
  1. Nomadische Digitalarbeit hält Expertise im Unternehmen
  2. Vor dem Remote-Work-Abenteuer kommt der Behördengang
  3. EU-Staaten bieten sichere Rechtsgrundlage
  4. In Drittstaaten ist juristischer Beistand das A und O
  5. Als Digital Nomad will Freiheit gelernt sein
  6. Nomadische Digitalarbeit im Überblick

Nomadische Digitalarbeit hält Expertise im Unternehmen

Gewöhnlich werden mit dem Lebensentwurf „Digital Nomad“ in erster Linie erfolgreiche Freelancer:innen aus der Kreativ- und Digital-Wirtschaft in Verbindung gebracht. Es ist aber kein Privileg von Freiberufler:innen, Reisen und Arbeiten zu verbinden. Tatsächlich ist es auch Unternehmen und ihrer festen Belegschaft möglich, von Remote Work aus dem Ausland zu profitieren.

Beim Recruiting von Millennials kann beispielsweise punkten, wer Prozesse anpasst, um die Arbeit als Digital Nomad zu ermöglichen. Das Marktforschungsinstitut Appinio hat nämlich herausgefunden, dass es für 65 Prozent der befragten Arbeitnehmer:innen in Deutschland „sehr wichtig” ist, ihren Arbeitsort flexibel wählen zu können.[1]

Aber auch für die Generation der Babyboomer kann die Möglichkeit, remote aus dem Ausland zu arbeiten, bedeuten, den ein oder anderen Lebenstraum früher als geplant zu verwirklichen – und dadurch für neue Perspektiven und Motivation sorgen.

In beiden Fällen sorgt der feste Arbeitsvertrag für die nötige Sicherheit, um das private Glück mehr ins Auge zu fassen. Das macht die Mitarbeitenden loyaler und hält deine Expertise mittel- bis langfristig im Unternehmen.

Der Wunsch, das Nicht-Alltägliche alltäglich zu machen, ist die treibende Kraft des Arbeits- und Lebensmodells „Digital Nomad“. Dazu gehören aber nicht nur der Zauber fremder Landschaften und die Schönheit neuer Orte, sondern auch jede Menge Herausforderungen.

Vor dem Remote-Work-Abenteuer kommt der Behördengang

Da das Arbeitsmodell „Digital Nomad“ bisher eher eine Randerscheinung ist, gibt es juristisch einiges zu klären. Personalabteilungen und Mitarbeitende sollten deshalb schon bevor die deutsche Grenze überschritten wird, mindestens diese 3 Fragen beantworten können:

EU-Staaten bieten sichere Rechtsgrundlage

Geht die Reise in einen der 27 EU-Mitgliedstaaten, ist im Vertrag zur Arbeitnehmerfreizügigkeit dafür ein grober Rahmen definiert:

In Drittstaaten ist juristischer Beistand das A und O

Möchten Mitarbeitende außerhalb der EU remote arbeiten, müssen sie auf jeden Fall die Rechtslage im Land des Unternehmenssitzes mit der im Drittstaat abgleichen.

Dabei spielt zum Beispiel eine wichtige Rolle, ob Sozialversicherungs- und Doppelbesteuerungsabkommen bestehen, welche verschiedenen Visa-Modelle es gibt oder ob sogar eine Betriebsstättengründung im Drittstaat in Betracht zu ziehen ist.

Ohne juristische Unterstützung ist der bürokratische Aufwand für Digital Nomads und ihre Arbeitgeber:innen deshalb leider kaum zu bewältigen.

Als Digital Nomad will Freiheit gelernt sein

Können Mitarbeitende alle internen und externen Abstimmungen digital durchführen und sich ihre Arbeitszeit selbst einteilen, erfüllen sie die Grundvoraussetzung für das Arbeiten als Digital Nomad. Um komplett remote aus dem Ausland arbeiten zu können, braucht es aber noch ein bisschen mehr:

Digital Nomads benötigen Technikaffinität, Soft Skills und Vertrauen im Beruf

Wer als Digital Nomad durchstarten möchte, sollte die Arbeit im Homeoffice nicht schon zu Hause als Herausforderung empfunden haben. Remote Work aus dem Ausland sollte nicht als berufliche Flucht nach vorne missverstanden werden. Kompetenzen wie Eigeninitiative, Selbstständigkeit und Anpassungsfähigkeit werden mit jedem Kilometer zwischen Mitarbeitenden und deinem Unternehmen noch wichtiger.

Schließlich müssen sich Mitarbeitende am anderen Ende der Welt nicht nur selbst um Soft- oder Hardware-Probleme kümmern, sondern auch genauso viel Präsenz und Expertise im Unternehmen zeigen wie zu Hause. Das online zu bewerkstelligen, erfordert von Mitarbeiter:innen ausgeprägte Soft Skills und kann nur mit dem vollen Vertrauen von Kolleg:innen und der Führungskraft funktionieren.

Remote Work aus dem Ausland ist Resilienz, Kommunikation und Zeitmanagement

Der Wunsch, das Nicht-Alltägliche alltäglich zu machen, ist die treibende Kraft des Arbeits- und Lebensmodells „Digital Nomad“. Dazu gehören aber nicht nur der Zauber fremder Landschaften und die Schönheit neuer Orte, sondern auch jede Menge Herausforderungen.

Beispielsweise werden die Wohnungssuche oder Bürokratie fernab der Heimat nicht weniger anstrengend als zuhause. Auch Sprachbarrieren und Heimweh können auf Dauer sehr aufreibend sein.

Das wird auch die Beziehung zu den Kolleg:innen und Führungskräften beeinflussen. Da sich die Lebensrealitäten im Team dann stärker unterscheiden, kann es helfen, öfter auch Nichtberufliches zum Thema zu machen. Beim Arbeiten von überall hat das weniger mit Oversharing als mit Teambuilding und Vertrauensförderung zu tun.

Außerdem kann es sinnvoll sein, trotz flexibler Arbeitszeiten verbindliche Termine bezüglich Erreichbarkeit und Abstimmungen einzuführen. Gerade beim Zusammenarbeiten in verschiedenen Zeitzonen vermeidet man so unnötige Wartezeiten und zu knappe Zeitfenster.

Nomadische Digitalarbeit im Überblick

Damit die Verbindung von Reise und Arbeit für Unternehmen und Mitarbeitenden zu einer echten Win-Win-Situation wird, möchten wir beiden etwas mit auf die Reise geben:

[1] Appinio (2021): Future of Work 2021

Leadership, Success Stories, Trends und mehr – neben wertvollen Insights zu relevanten Business-Themen findest du hier das Know-how, das dich bei deinen geschäftlichen Entscheidungen weiterbringt.

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