- Das große Los: Zwölf Städte in zwölf Monaten
- Zwei nach Shanghai: Mit dem Rad nach China
- Ewan McGregor: Zwei Männer und die Straße
- Burton Holmes: Der schönste Weg um die Erde
- Hape Kerkeling: Pilgern auf dem Jakobsweg
- Elias Canetti: Der Zauber Marrakeschs
- Paul Theroux: Auf Reisen anderen begegnen
- Vom Kopfkino in die weite Welt
Das große Los: Zwölf Städte in zwölf Monaten
2010 gewann die Journalistin Meike Winnemuth bei „Wer wird Millionär?“ eine halbe Million Euro. Weil sie wusste, dass Erfahrungen kostbarer als Geld auf dem Konto sind, entschied sie sich zu reisen: In zwölf Monaten besuchte sie jeden Monat eine andere Stadt. In ihrem in Briefform verfassten Buch widmet sie jeder ein eigenes Kapitel. Sie schildert ihre ganz persönlichen Erlebnisse, gibt einen Einblick in die Kultur vor Ort. Ein spannendes Buch für alle, die fremde Städte lieben und wissen möchten, wie es sich anfühlt, ein Jahr lang alles hinter sich zu lassen.
Meike Winnemuth: Das große Los. Wie ich bei Günther Jauch eine halbe Million gewann und einfach losfuhr. Penguin Verlag (2018)
Nice to know: Das sind die Städte, die Meike Winnemuth bereiste: Sydney, Buenos Aires, Mumbai, Shanghai, Honolulu, San Francisco, London, Kopenhagen, Barcelona, Tel Aviv, Addis Abeba, Havanna. Danach ging es zurück nach Hamburg.
Nerdpedia
Zwei nach Shanghai: Mit dem Rad nach China
Fahrradtour der Superlative: Anfang April 2012 brechen die Zwillingsbrüder Paul und Hansen an ihrem 30. Geburtstag zu einer Fahrradreise von Berlin über Russland, Kasachstan und Kirgisistan nach Shanghai auf. Knapp sieben Monate sind sie unterwegs, radeln durch die Taklamakan-Wüste, erklimmen den Himalaja, erreichen den Yushu-Gletscher auf 5.250 Meter Höhe und machen weiter, bis sie am 28. Oktober in der chinesischen Großstadt eintreffen. Die Brüder erzählen abwechselnd kapitelweise von ihren Erlebnissen und zeitweiligen Konflikten.
Das unterhaltsame Buch ist Reisebericht und Beziehungsstudie gleichermaßen: ein spannender, ehrlicher beschriebener Roadtrip mit vielen unerwarteten Wendungen.
Hansen Hoepner, Paul Hoepner: Zwei nach Shanghai. 13.600 Kilometer mit dem Fahrrad von Deutschland nach China. Malik Verlag (2015)
Nice to know: Am Ende jedes Kapitels sind QR-Codes eingefügt, mit denen sich Bilder und Videos per Smartphone aufrufen lassen.
Ewan McGregor: Zwei Männer und die Straße
Eine Tour über ferne Straßen, auf schweren BMW-Motorrädern und im Jahr 2004: Ewan McGregor und Charley Boorman legen damals 35.960 Kilometer in 115 Tagen zurück. Es geht von London durch Europa nach Asien, Kanada und New York. Sie rattern durch großartige Landschaften, kämpfen mit schlechtem Wetter, holprigen Straßen, ihren Maschinen – und begegnen großartigen Menschen. Das Buch liefert Spannung, Abenteuer, viel Motorrad und Einblicke in die Persönlichkeiten der beiden Schauspieler.
Ewan McGregor, Charley Boorman: Long Way Round. Der wilde Ritt um die Welt. Piper Verlag (E-Book)
Nice to know: Ewan McGregor wurde in der Rolle von Obi-Wan Kenobi in „Star Wars“ weltbekannt. Schauspieler Charley Boorman traf er bei Dreharbeiten, seitdem verbindet die Motorradfans eine enge Freundschaft.
Vom Sinn des Reisens
Burton Holmes: Der schönste Weg um die Erde
Burton Holmes (1870–1958) war ein grandioser Reisender der Belle Époque. Er bereiste jeden Kontinent und fast jedes Land, sah den Bau des Panamakanals und 1906 den Ausbruch des Vesuv. Seine Erlebnisse bannte er auf 150.000 Meter Film und 30.000 Fotos. So entstand ein einzigartiges Porträt der damaligen Welt. Die Highlights wurden nun in einem Bildband mit Reiseberichten zusammengefasst: eine wunderbare Kombination aus historischen Fakten, Reiseinspiration und Fotografie.
Burton Holmes: Reiseberichte. Der größte Reisende seiner Zeit. 1892–1952. TASCHEN (2018)
Nice to know: Holmes verdiente sein Geld mit der Präsentation seiner Reisen, Fotos und Filmen. Seine passionierten Erzählungen ergänzte er mit handkolorierten Laternenbildern. Er war einer der Ersten, der bewegte Bilder zeigte.
Hape Kerkeling: Pilgern auf dem Jakobsweg
Im schönsten Sinn des Reisens war auch Schauspieler Hape Kerkeling unterwegs. Er pilgerte in Spanien über den traditionellen Jakobsweg nach Santiago de Compostela und schrieb ein Buch darüber. Es ist ehrlich, pragmatisch-philosophisch und liebenswert. Kerkeling ist mit Humor auf Sinnsuche, denkt über sich selbst nach und reflektiert Themen wie Demut und Dankbarkeit.
Hape Kerkeling: Ich bin dann mal weg. Meine Reise auf dem Jakobsweg. Piper Verlag (2009)
Nice to know: Pilger:innen nutzen das Wegenetz des Jakobswegs, das sich mit vielen Verästelungen bis Russland ausbreitet, seit dem 9. Jahrhundert. Die Strecken waren eine Zeitlang vergessen, werden aber heute wiederbelebt.
Ohne Plan – der Roadtrip
Elias Canetti: Der Zauber Marrakeschs
Kein klassischer Reisebericht, sondern eine Sammlung von 14 Miniaturen, die ein noch immer aktuelles Stimmungsbild von Marrakesch liefern: Als Elias Canetti 1954 ein Filmteam nach Marrakesch begleitete, taucht er tief ins Herz der Stadt ein. Er erkundet alles: die jüdischen und die arabischen Viertel, Gerüche und Geräusche, Suks und Slums. In Wortskizzen und mit allen Sinnen nähert er sich der Fremde, nimmt ungewöhnliche Perspektiven ein und beschreibt das Leben der faszinierenden marokkanischen Stadt mit der Präzision des Chronisten.
Elias Canetti: Die Stimmen von Marrakesch. Aufzeichnungen nach einer Reise. FISCHER Taschenbuch Verlag (2014)
Nice to know: Elias Canetti (1905–1994) war ein bulgarisch-britischer Schriftsteller. 1981 erhielt er den Literaturnobelpreis für sein schriftstellerisches Werk.
Auszeit in Marrakesch: Auf den Geschmack gekommen?
Paul Theroux: Auf Reisen anderen begegnen
Wenn es um Reiseberichte geht, darf der Amerikaner Paul Theroux nicht fehlen. Dutzende Bücher hat er verfasst, war jahrzehntelang ständig auf Reisen. Sein neuester Sammelband „Figuren in der Landschaft“ enthält eine Reihe von Reiseessays mit faszinierenden Einblicken in Länder wie Ecuador und Simbabwe. Theroux erzählt von Begegnungen und vom Reisen selbst. Das Buch ist interessant für dich, wenn du eine kluge, ehrliche Einordnung von Reiseerfahrungen in den gesellschaftlichen Kontext magst.
Paul Theroux: Figuren in der Landschaft. Begegnungen auf Reisen. HOFFMANN UND CAMPE (2021).
Nice to know: Der Buchtitel lehnt sich an den Namen des 1945 entstandenen Gemäldes „Figure in a landscape“ von Francis Bacon an.
Vom Kopfkino in die weite Welt
Lesen ist immer eine Reise. Oft führt sie in fiktive Welten, doch Reiseberichte lenken den Blick zu tatsächlich existierenden neuen Horizonten. Sie erzählen von realen menschlichen und geografischen Grenzen, Kulturen rund um den Globus, Hürden und ihrer Überwindung. Sie zeigen, wie jenseits der Routine das Leben pulsiert, dass Reisen eine Auseinandersetzung mit uns selbst und der Menschheit ist. Was könnte mehr inspirieren? Mach dich auf den Weg, zum Beispiel auf den schönsten Straßen der Welt.