- Die Ursprünge der Jaguar-Kühlerfigur
- Die Geschichte des Leapers
- Verkleinerung und Verschwinden der Jaguar-Figur
- Jaguar-Kühlerfigur: Die Faszination bleibt
Die Ursprünge der Jaguar-Kühlerfigur
Anfang des 20. Jahrhunderts gehören Kühlerfiguren schon fast zum guten Ton. Die kleinen Kunstwerke sind in den unterschiedlichsten Formen auf den Heckspoilern verschiedener Fahrzeugmodelle zu entdecken: Es gibt Tiere, Fabelwesen und menschliche Varianten wie die berühmte Spirit of Ecstasy, die die edelsten Modelle von Rolls-Royce ziert.
Die Kühlerfiguren sind dabei ebenso Designelement wie Statussymbol: Auf Wunsch gibt es sie als besondere Unikate, versilbert, vergoldet oder sogar aus Glas. William Lyons, Mitgründer von Jaguar – ursprünglich SS Cars Limited –, bewegt sich also voll im Trend der Zeit, als er gegen Ende der 1930er-Jahre eine Kühlerfigur für die Fahrzeuge seines Unternehmens in Auftrag gibt.
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Vom Zaun geschossene Katze
In einer anderen Varianten der Geschichte des Leapers wird die Idee Bill Rankin, dem damaligen Marketingchef des Unternehmens, zugesprochen. Lyons oder eben Rankin haben eine andere Kühlerverzierung auf einem Fahrzeug gesehen, die ihnen als Inspiration für die Jaguar-Figur diente: der Jaguar des britischen Kühlerfigurherstellers Desmo. „Wie eine vom Zaun geschossene Katze“ sehe die Figur aus, geben Berichte aus der Zeit den Eindruck wieder.
Der Jaguar wurde als perfekte Kühlertier für die Fahrzeuge des Unternehmens angesehen, die erste Jaguar-Limousine erschien im Herbst 1935 mit dem Tier im Namen: als S.S. Jaguar 1 ½ Litre und S.S. Jaguar 2 ½ Litre. Für die Fahrzeuge von Jaguar soll allerdings eine bessere, eine schönere Figur her als die von Desmo. Den Auftrag zur Umsetzung erhält der britische Künstler Frederick Gordon Crosby.
Die Geschichte des Leapers
1938 fertigt Crosby aus Bronze den Prototypen einer Kühlerfigur in Form einer zum Sprung ansetzenden Großkatze. Der Entwurf des Leapers gefällt und wird am 23. Dezember 1938 offiziell als Jaguar-Kühlerfigur vorgestellt. Zunächst ist die Figur als nachträgliche Verschönerung für den Kühler von Jaguar-Fahrzeugen bei entsprechenden Fahrzeughändlern erhältlich, dann gehen Autos mit ihr in Serie.
Bis 1951 bleibt Crosbys ursprüngliche Jaguar-Figur auf den Kühlern der Jaguar-Fahrzeuge. Zuletzt rollt sie mit dem Mark V, dem letzten Jaguar mit externem Kühlerverschluss, vom Band. Als dieser aus der Produktion genommen wird, verschwindet auch der Ur-Leaper.
Eine dynamischer gestaltete Nachfolgefigur
1955 präsentiert Jaguar den Nachfolger seines Markenzeichens. Der neue Leaper hat dieselbe Größe, doch weil er fortan auf der Motorhaube seinen Platz findet, ist der Fuß der kleinen Skulptur entsprechend umgestaltet worden. Damit einher geht eine veränderte Beinstellung der Großkatze: Waren die Hinterläufe zuvor sprungbereit angewinkelt, scheint der neue Leaper sich nun bereits mit durchgestreckten Beinen mitten im Sprung zu befinden.
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2011 wurde Frederick Gordon Crosbys Bronze-Prototyp des Leapers in Großbritannien versteigert – die Ur-Version der Jaguar-Kühlerfigur erzielte 45.750 Britische Pfund, also circa 51.270 Euro.
Verkleinerung und Verschwinden der Jaguar-Figur
Rund zehn Jahre später verordnet Jaguar der Figur eine Schrumpfkur: Für den neuen Mark X wird der Leaper von rund 18,4 auf 12,7 Zentimeter verkleinert und bleibt in dieser Form bis zum Serienaus der Fahrzeugreihe 1970 erhalten. In den folgenden Jahren verschwindet der Leaper von den Kühlerhauben der verschiedenen Jaguar-Modelle. Auch weil in immer mehr Ländern starre Kühlerfiguren zum Schutz von Fußgänger:innen verboten werden.
Doch weil zahlreiche Leaper-Fans nach wie vor an dem kunstvollen Markenzeichen hängen, erarbeiten Autozubehörhersteller sicherheitskonforme Versionen. 2005 verschwindet der Leaper in seiner aufrechten Form schließlich ganz von den verschiedenen Jaguar-Modellen. Als Emblem bleibt die Großkatze der Automarke dagegen erhalten und ziert bis heute das Heck und Lenkrad jedes Jaguars.
Jaguar-Kühlerfigur: Die Faszination bleibt
Auch wenn der Leaper mittlerweile von den Motorhauben der Jaguar-Modelle verschwunden ist, hat die wilde Großkatze nichts von ihrer Faszination verloren. Geboren aus dem Wunsch, ein schlechtes Vorbild zu übertrumpfen, steht der Leaper von Jaguar bis heute als Zeichen von Dynamik und beeindruckender Performance. Die Fronten mag inzwischen das Konterfei eines fauchenden Jaguars als Emblem schmücken, doch Heck und Lenkrad sind weiterhin dem Leaper vorbehalten – wenn auch in Reliefform.