- Mercedes 300 SL: Der geflügelte Stern
- Ferrari 250 GTO: Mamma mia aus Maranello
- Citroën DS: Die himmlische Schönheit
- Bugatti La Voiture Noire: Schwarz wie die Nacht
- Porsche 911: Das Gesicht der Marke
- Suche nach dem Schönheitsideal
Mercedes 300 SL: Der geflügelte Stern
Die Geschichte der Marke Mercedes-Benz ist reich an automobilen Klassikern, doch der legendäre 300 SL („Super leicht“) ragt noch einmal besonders heraus. Nicht nur aufgrund der wunderschönen Stahl- und Aluminiumkurven, mit denen Chefdesigner Friedrich Geiger den Gitterrohrrahmen des 215-PS-Sportwagens überspannte: Einzigartig sind vor allem die markanten Flügeltüren des von 1954 bis 1963 gefertigten Modells, das heute in vielen Museen steht.
Auch für „Sissi“ das schönste Auto der Welt
Sophia Loren, Clark Gable und Romy Schneider (bekannt aus den „Sissi“-Filmen) waren nur einige der vielen Prominenten, die sich für das Schmuckstück aus Sindelfingen entschieden. Auch sie trugen damit zum Ruhm des 300 SL bei.
Nice to know: 29 von 3.258 Exemplaren wurden auf Wunsch der Kund:innen vollständig in Aluminium-Leichtbauweise gefertigt. Gewichtseinsparung: 80 Kilogramm.
Schönheit in nüchternen Zahlen
Ferrari 250 GTO: Mamma mia aus Maranello
Das größte Manko der wunderschönen Ferrari-Oldtimer ist wohl, dass ihre Zahl nicht zunimmt, die Zahl ihrer Verehrer:innen dagegen stetig. Deshalb kommen gut erhaltene Exemplare des 250 GTO häufig auf Gebrauchtwagenpreise von 30 Millionen Dollar und mehr.
Der ursprüngliche Entwurf des nur von 1962 bis 1964 gebauten Gran-Turismo-Rennwagens stammte noch von Ferrari-Chefingenieur Giotto Bizzarrini. Das Fahrzeug besaß sogar eine Straßenzulassung für die Anfahrt zur Rennstrecke.
Harmonie fürs Auge
Echte Hingucker sind die fließende Form mit sich verjüngendem Heck, die im Produktionsverlauf veränderten Lüftungseinlässe und die Hutze über dem Zwölfzylinder-Frontmotor. Aber auch die harmonisch in die Kotflügel übergehenden Scheinwerfergläser geben dem Sportwagen ein ganz einmaliges Gepräge.
Nice to know: Alle jemals gebauten 36 Exemplare des Ferrari 250 GTO sind bis heute erhalten.
Nerdpedia
Citroën DS: Die himmlische Schönheit
Sie war nie ein Auto der Reichen und Schönen, vielmehr ein Alltagsauto. Aber ihr charakteristisches Äußeres hatte doch etwas Einmaliges. Das spiegelt sich schon im Modellnamen Citroën DS wider, den der Konzern ihr verlieh. Das Kürzel DS wird auf Französisch „déesse“ gesprochen, auf Deutsch: Göttin.
Vorgestellt wurde die von Flaminio Bertoni entworfene Göttin auf dem Pariser Automobilsalon von 1955. Schon bald gehörte sie zum französischen Straßenbild wie ihre kleine Schwester Citroën 2CV („Ente“) vom selben Designer.
Fahren wie auf Wolken
Dank innovativer luftgefederter Hydropneumatik schwebte die formschöne DS majestätisch über das gallische Pflaster, wo andere Fahrwerke knallhart durchschlugen. Viele technische Details an diesem Fahrzeug waren ihrer Zeit um Jahrzehnte voraus.
Nice to know: Frankreichs Staatspräsident Charles de Gaulle nutzte eine auf 6,40 Meter verlängerte DS Présidentielle von 1963.
Bugatti La Voiture Noire: Schwarz wie die Nacht
La Voiture Noire (auf Deutsch: „das schwarze Auto“) ist ein im Jahr 2021 handgefertigtes Einzelstück, mit dem die heute zum VW-Konzern gehörende Marke Bugatti an ihre Sportwagen der 1930er-Jahre erinnerte – ganz besonders an das legendäre Stromliniengefährt Type 57 SC Atlantic.
Angetrieben von einem Ottomotor mit acht Liter Hubraum und 1.500 PS (1.103 kW), wird La Voiture Noire den Bewunder:innen wohl meist nur das elegante Lichtband am Heck präsentieren. Dabei wären auch die anderen Ansichten dieser schwarzen Schönheit absolut sehenswert.
Kühlergrill verrät Familienzugehörigkeit
Die Formensprache der kohlefaserverstärkten Kunststoffkarosse stammt aus der Feder von Bugatti-Chefdesigner Achim Anscheidt. Ganz Bugatti und absolut unverwechselbar ist auch die schmal zulaufende Nase mit ihrem halbrunden Kühlergrill.
Nice to know: Nach seiner Fertigstellung wurde das Einzelstück für rund elf Millionen Euro von einer unbekannten Person aus der Schweiz erworben.
Schönster Filmklassiker der Welt
Porsche 911: Das Gesicht der Marke
Für viele Sportwagenfans ist er der Inbegriff der Marke Porsche; mit einigen Überarbeitungen wird er seit 1963 in der mittlerweile achten Generation gebaut. Purist:innen schätzen besonders den Ur-Elfer mit aus heutiger Sicht beschaulichen 130 PS (96 Kilowatt). Zum Vergleich: Die Rennversion Porsche GT2 RS von 2017 kommt mittlerweile auf 700 PS (515 Kilowatt).
Unerreichbar aber ist das Gänsehautfeeling, das sich beim Klang des alten 911-Modells mit seinem einzigartigen luftgekühlten Zwei-Liter-Sechszylinder-Boxer einstellt.
Viele Varianten, eine Formensprache
Ob als klassischer 911er, als Targa mit breitem Überrollbügel anstelle der B-Säule oder mit dominantem Heckspoiler (ab G-Modell): Der 911er weiß zu gefallen und fällt auf. Das Design stammt von Ferdinand Alexander Porsche, dem Enkel des Firmengründers.
Nice to know: Als Konzession an den US-Markt gab es den 911er ab 1967 mit der halbautomatischen Viergang-Schaltung „Sportomatic“.
Better safe than sorry
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Suche nach dem Schönheitsideal
Designer:innen auf der ganzen Welt beschäftigt die Frage seit Jahrzehnten: anmutig weiche Formen oder doch eher ein außergewöhnliches Äußeres, das in Erinnerung bleibt? Wertige Eleganz und Luxus oder kompromisslose Sportlichkeit? Es ist wohl wie in der Liebe: Wenn das Herz ja sagt, der Puls steigt und die Finger zittern, dann hast du das für dich schönste Auto der Welt gefunden – vielleicht ist es ja unter den hier vorgestellten Schönheiten.