- Tiefblauer, säuerlicher Aroniasaft
- Aroniabeeren wirken antioxidativ
- Aroniabeerensaft ist kein Wundermittel
- Saft aus Aroniabeeren: Gesund, aber ersetzbar
Tiefblauer, säuerlicher Aroniasaft
Die meisten sogenannten Superfoods sind zwar durchaus gesund, doch so richtig super, so außergewöhnlich gesundheitsfördernd, wie es ihnen oft zugeschrieben wird, sind sie dann doch nicht. Wie verhält es sich mit dem Saft der Aroniabeere? Dieser Frucht wird nachgesagt, sie sei ein wahrer Immunbooster.
Die Aroniabeere wird auch Schwarze Apfelbeere genannt und hat mit ihrer dunkelvioletten Farbe äußerlich Ähnlichkeiten mit einer kleinen Heidelbeere. Allerdings schmeckt sie deutlich herber und ein wenig säuerlich. Ihren Ursprung hat die Aroniabeere in Nordamerika, sie wächst mittlerweile aber auch in Deutschland und vielen anderen europäischen Regionen und wird ab August geerntet.
Dein nächstes Dinner geht auf uns
Mehr erfahren
Da die rohen Früchte aufgrund der harten Schale und des Säuregehalts von den meisten Verbraucher:innen nicht gerade als Delikatesse erachtet werden, steht in immer mehr Supermärkten Aroniabeerensaft im Regal. Die tiefblaue Farbe des Saftes sieht appetitlich aus und suggeriert eine gesunde Wirkung. Und in der Tat können die Inhaltsstoffe gesundheitsfördernd sein.
Aroniabeeren wirken antioxidativ
Saft aus Aroniabeeren hälft zahlreiche Vitamine, vornehmlich Vitamin C, Mineralien, Spurenelemente wie Zink und Eisen sowie Antioxidantien bereit. Vor allem der Gehalt an sekundären Pflanzeninhaltsstoffen wie Anthocyanen und Polyphenolen, die nachgewiesenermaßen gesundheitsfördernd und antioxidativ wirken, ist vergleichsweise hoch.
Diese Inhaltsstoffe bleiben nach einer schonenden Verarbeitung auch im Saft enthalten. Doch beachte, dass du wirklich den reinen Saft der Aroniabeere kaufst und trinkst. Einige Hersteller mischen dem Saft Zucker oder andere Zusatzstoffe bei, um den säuerlichen und herben Geschmack zu übertünchen.
Nerdpedia
Aroniabeerensaft ist kein Wundermittel
Der Saft der Aroniabeere ist also durchaus gesund – doch die ihm nachgesagten Wirkungen konnten bislang wissenschaftlich nicht belegt werden. Gepriesen wird der Saft als Immunbooster, als Wunderwaffe gegen Bluthochdruck und schlechte Haut, er soll den Fettstoffwechsel positiv beeinflussen, Herz und Gehirn stärken und sogar bei Krebs helfen. Die Verbraucherzentrale betont jedoch, dass die aktuelle Wissenslage diese Schlüsse mangels klinischer Untersuchungen und Humanstudien nicht hergibt.
Indes bestehen sogar leichte Risiken für Nebenwirkungen beim Verzehr des Aroniasaftes: Dieser kann aufgrund seines natürlichen Sorbitgehalts auf nüchternen Magen oder generell bei Menschen mit einem empfindlichen Magen-Darm-Trakt zu Problemen wie Bauchschmerzen führen.
Zudem enthalten Aroniabeeren in ihren Kernen geringe Mengen an Amygdalin, einem giftigen sekundären Pflanzeninhaltsstoff, der im Körper Blausäure freisetzen kann. Doch beim täglichen Verzehr eines Glases Aroniabeerensaft besteht laut Max Rubner-Institut keine Gefahr, sich durch den Gehalt an Blausäure Schaden zuzufügen.
Good to know
Mehr erfahren
Saft aus Aroniabeeren: Gesund, aber ersetzbar
Wie Wasseryams und Pandan wird die Aronia als Superfood deklariert. Der regelmäßige Genuss von Aroniasaft oder anderen Aroniaprodukten kann zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung beitragen. Medizinische Wirkungen gegen Krankheiten wurden jedoch noch nicht bewiesen, die Bezeichnung Superfood ist daher keine treffende.
Andere Früchte wie beispielsweise Holunderbeeren, Heidelbeeren oder Brombeeren sowie deren Erzeugnisse weisen vergleichbare Mengen an gesunden Inhaltsstoffen auf – und sind zudem in der Regel deutlich günstiger. Ein Liter Aroniabeerensaft kostet zwischen fünf und neun Euro – da ist der Griff zu frischem Obst in der Regel deutlich günstiger.