Schöne Opernhäuser in Deutschland, die du gesehen haben solltest

Der Saal der Staatsoper Unter den Linden in Berlin.
Redaktion AMEXcited
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Wer die Oper liebt und Deutschland bereist, kann fast jeden Abend eine große Inszenierung genießen. Deutschen Häusern standen und stehen weltweit renommierte musikalische Leiter:innen vor – darunter große Namen wie Daniel Barenboim oder Christian Thielemann. Berlin hat gleich drei bedeutende Opern. Bayreuth hat eine, die nur Wagner spielt. Und die in Dresden ist nach ihrem ersten Architekten benannt. Wir stellen dir einige Opernhäuser Deutschlands vor, die nicht nur für Musikfans ein Must-see sind.
  1. Das Berliner Opern-Triumvirat
  2. Semperoper – das Opernhaus des Architekten
  3. Das Richard-Wagner-Festspielhaus auf dem Grünen Hügel
  4. Bayerische Staatsoper – Weltklasse an vier Standorten
  5. Deutsche Oper am Rhein – das größte Ensemble
  6. Oper Frankfurt – Haus mit Trophäensammlung
  7. Deutschland: Land der Oper

Das Berliner Opern-Triumvirat

In der deutschen Hauptstadt befinden sich gleich drei bedeutende Opernhäuser, die in der Stiftung Oper in Berlin zusammengefasst sind. Die Staatsoper Unter den Linden ist die ehemalige Königliche Oper auf der gleichnamigen Prachtstraße, die am Brandenburger Tor beginnt.

Friedrich der Große beauftragte Mitte des 18. Jahrhunderts den Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff mit dem Bau der Oper im Rokokostil. Größen wie Wilhelm Furtwängler und Herbert Karajan standen hier am Dirigentenpult. Von 1992 bis Anfang 2023 war Daniel Barenboim der Generalmusikdirektor, ab 2024 übernimmt der international gefeierte Dirigent Christian Thielemann den Posten.

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Wesentlich moderner, aber musikalisch nicht weniger anspruchsvoll ist die Deutsche Oper in Charlottenburg. Generalmusikdirektor ist seit 2009 der Schotte Sir Donald Runnicles. Wer ihn ablösen wird, wenn er das Opernhaus 2026 verlässt, ist noch nicht bekannt.

Vor 60 Jahren wurde das 1912 eröffnete und im zweiten Weltkrieg zerstörte Gebäude nach Plänen des Architekten Fritz Bornemann wieder aufgebaut. Mit fast 1.900 Sitzplätzen, rund 600 mehr als die Staatsoper, ist die Deutsche Oper das größte Opernhaus in Berlin.

Die Deutsche Oper Berlin in der Bismarckstraße.

Die Dritte im Bunde ist die Komische Oper, die nur zehn Gehminuten von der Staatsoper entfernt liegt. Sie ist das kleinste der drei Berliner Opernhäuser. Besonderheiten sind die schlicht gestaltete Fassade, das moderne Foyer und die Wandelhalle aus den 1960er-Jahren, die im starken Gegensatz zu dem im Krieg fast unzerstörten neobarocken Innenraum steht.

Fun Fact: Der Name der Komischen Oper verweist auf die französische „Opéra comique“ und ihren Anspruch, ein modernes Musiktheater zu sein.

Semperoper – das Opernhaus des Architekten

Wohl kaum ein deutsches Opernhaus ist so eng mit seinem Architekten verknüpft wie die Semperoper in Dresden: Von 1838 bis 1841 errichtete Gottfried Semper den Bau im Stil der Frührenaissance. Eingebettet zwischen Elbe und Zwinger, liegt er im historischen Stadtzentrum Dresdens und ist Heimat der Sächsischen Staatsoper. Semper betreute auch den Wiederaufbau nach dem Brand des ersten Gebäudes 1869 – allerdings aus dem Ausland, da er sich wegen seiner Beteiligung an den Maiaufständen 1849 nicht in Dresden aufhalten durfte.

Als das Opernhaus nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erneut wiederaufgebaut wurde, dienten Sempers Baupläne als Vorlage. Erst 40 Jahre später, im Jahr 1985, wurde das Vorzeigehaus des Ostens mit dem „Freischütz“ von Carl Maria von Weber wiedereröffnet. Im Zuge des Wiederaufbaus wurde der Zuschauerraum erweitert, die Anzahl der Plätze aber auf 1.300 reduziert.

Seit 2018 ist der Schweizer Peter Theiler Generalintendant. Zu Beginn der Spielzeit 2024/2025 wird die Schweizerin Nora Schmid neue Intendantin der Dresdner Semperoper.

Gut zu wissen: Besonders beeindruckend ist der 17 mal 12 Meter große Schmuckvorhang aus belgischem Leinen, den die Künstler Gerhard Keil und Walter Teichert gestalteten.

Die Semperoper in Dresden am Abend.

Nerdpedia

Eines der ältesten Opernhäuser Deutschlands ist die bereits 1687 eröffnete Hamburgische Staatsoper. 1943 wurde sie größtenteils zerstört und bis 1955 wieder aufgebaut. Heute bietet sie Platz für fast 1.700 Zuschauer:innen.

Das Richard-Wagner-Festspielhaus auf dem Grünen Hügel

Es wird nur gut einen Monat im Jahr bespielt, und zwar ausschließlich mit Opern des namensgebenden Komponisten: das Richard-Wagner-Festspielhaus in Bayreuth. Erste Ideen für ein eigenes Festspielhaus hatte Wagner bereits Ende der 1830er-Jahre.

1873 erfolgte der erste Spatenstich unter dem Architekten Otto Brückwald, der die Pläne des Maestros im Stil der hellenistischen Romantik in Stein goss. Drei Jahre später fanden die ersten Festspiele mit „Rheingold“ aus der Tetralogie „Ring der Nibelungen“ statt.

Mehrfach wurde das Opernhaus, dessen Akustik Weltruhm genießt, umgebaut, erweitert und modernisiert. Inzwischen fasst das Auditorium fast 2.000 Zuschauer. 1934 erhielt es unter der Herrschaft der Nazis, die Wagner wegen seines offenen Antisemitismus zu einem Heroen stilisierten, die erste Tonkabine für Rundfunkübertragungen.

Heute gibt sich jedes Jahr zwischen dem 25. Juli und dem 28. August die internationale Elite aus Politik, Kultur und Wirtschaft bei insgesamt 30 Veranstaltungen die Ehre.

Nice to know: Das Opernhaus greift nicht auf ein festes Ensemble zurück. Auch am Dirigentenpult geben sich Jahr für Jahr die Stars der Szene den Taktstock in die Hand.

Das Festspielhaus Bayreuth im Abendlicht.

Mozart ist Deutschlands Opernkönig

Die in Deutschland meistgespielte Oper ist traditionell Mozarts „Die Zauberflöte“. Im Schnitt bringt sie es auf etwa 400 Aufführungen jährlich. Sehr beliebt sind auch „Hänsel und Gretel“ von Humperdinck und Puccinis „Madame Butterfly“.

Bayerische Staatsoper – Weltklasse an vier Standorten

Die Bayerische Staatsoper gilt als eines der renommiertesten Opernhäuser weltweit. Bereits um 1700 fanden erste Inszenierungen im damals noch als Hofoper bekannten Haus statt. Inzwischen verfügt sie über vier verschiedene Spielstätten: Außer im Hauptspielort, dem Nationaltheater, finden auch im Prinzregenten- und im Alten Residenztheater sowie in der Münchner Reithalle Aufführungen statt.

Seit 1875 beherbergt die Bayerische Staatsoper auch die Münchner Opernfestspiele, eines der wichtigsten Opernfestivals der Welt.

Das Gebäude des Nationaltheaters am Max-Joseph-Platz ist eines der Hauptwerke des europäischen Klassizismus. Mit seinen korinthischen Säulen erinnert es an einen griechischen Tempel. Gekrönt wird es von zwei Dreiecksgiebeln, die ihm seine einzigartige Fassade verleihen. Die Klassik findet sich auch im Inneren wieder, vor allem im Königssaal, der in Rot, Gold und Elfenbein gehalten ist.

In den Häusern der Oper in München wurden unter anderem Werke von Mozart, Wagner und Schönberg uraufgeführt.

Nice to know: Die Bühnenfläche umfasst 2.500 Quadratmeter, das Theater besitzt damit die drittgrößte Opernbühne der Welt.

Die Bayerische Staatsoper im Nationaltheater am Max-Joseph-Platz in München.

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Deutsche Oper am Rhein – das größte Ensemble

In der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf kommen neben Opernfreund:innen auch Liebhaber:innen von Ballett und Musical auf Ihre Kosten. Zudem ist das Haus mit dem Theater in Duisburg in einer Theatergemeinschaft verbunden. Generalintendant Christoph Meyer steht so das größte Ensemble aller deutschen Opernhäuser zur Verfügung. Sein Vertrag läuft noch bis 2027.

Bereits 1873 begannen die Bauarbeiten an dem Stadttheater in Düsseldorf, das die erste Opernbühne der nordrhein-westfälischen Hauptstadt werden sollte. 1943 wurde das Düsseldorfer Opernhaus bei Luftangriffen zerstört, ein Jahr später aber wieder eingeweiht. Das Vorderhaus mit der schlichten Fassade, den geschwungenen Treppen des Foyers und Stilelementen der 1950er-Jahre steht heute unter Denkmalschutz.

Gut zu wissen: Das Düsseldorfer Opernhaus bietet Platz für fast 1.300 Zuschauer:innen.

Die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf.

Oper Frankfurt – Haus mit Trophäensammlung

Auch das Frankfurter Opernhaus mit seiner modernen Glasfassade zählt zu den bedeutendsten Häusern Europas. Es wurde bereits siebenmal von der Fachzeitschrift „Opernwelt“ als Bühne des Jahres ausgezeichnet, zuletzt 2023. Musikalische Leiter wie Georg Solti und Christoph von Dohnányi begründeten den Weltruhm des Hauses in Mainhattan.

Es ist der Nachfolgebau der Alten Oper, die 1944 zerstört und später wieder aufgebaut wurde, der heute als Konzert- und Veranstaltungsort dient.

Die Bühne ist bekannt für ihre innovativen Spielpläne, die traditionell von deutschen Erst- und Uraufführungen geprägt sind. 1937 wurde Carl Orffs „Carmina Burana“ dort erstmals öffentlich gespielt, damals noch im alten Gebäude.

Nice to know: Die Frankfurter Oper bringt jährlich etwa 180 Vorstellungen auf die Bühne.

Aussenansicht der Oper Frankfurt am Main.

Deutschland: Land der Oper

Deutschland ist das Opernland Nummer eins. Häuser wie in Hamburg, Baden-Baden oder Köln genießen international einen erstklassigen Ruf. Rund ein Drittel aller Opernaufführungen weltweit finden in Deutschland statt – in mehr als 80 Opernhäusern. Nirgendwo gibt es so viele Uraufführungen. Auch in den kommenden Jahren werden also große Inszenierungen auf deutschen Opernbühnen zu sehen sein. Du möchtest dabei sein? Dann beachte unbedingt den Dresscode in der Oper.

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