Ahornsirup: Die wichtigsten Infos zum süßen Gold aus Kanada

Über einen Stapel Pancakes mit Heidelbeeren und Bananenscheibe fließt Ahornsirup.
Nina Nestler
Nina Nestler
Ein Stapel köstlich duftender Pancakes, getoppt mit etwas Ahornsirup – schon beim Anblick des typisch kanadischen Gerichts läuft dir das Wasser im Mund zusammen. Der goldene Sirup süßt aber nicht nur Pfannkuchen, sondern eignet sich auch hervorragend zum Backen oder Verfeinern von Müslis und Joghurt. Dabei gilt er als gesund und naturbelassen. Doch wie wird er hergestellt und was sagt der Qualitätsgrad über ihn aus? Erfahre hier alles Wissenswerte.
  1. Kanada, das Land des Ahorns
  2. Die Herstellung von Ahornsirup
  3. Von hell bis dunkel – der Qualitätsgrad
  4. Wissenschaftlich betrachtet ganz schön gehaltvoll
  5. Ahornsirup: Süße Versuchung mit Benefits

Kanada, das Land des Ahorns

Bei einem Urlaub in Kanada wirst du an dem goldgelben, süßen Sirup nur schwer vorbeikommen. Nicht umsonst ziert das Ahornblatt die kanadische Flagge. Der Zuckerahorn ist einer der wichtigsten Bäume des Landes und kommt hauptsächlich im Osten vor. 80 bis 90 Prozent der weltweiten Produktion des Ahornsirups stammt aus der Region Québec.

Bereits die Urvölker Kanadas wussten um seine Vorzüge. Sein mildes, karamellartiges Aroma passt nicht nur zu Süßem. Neben den klassischen Pancakes gibt es noch viele weitere Rezepte, die sich mit Ahornsirup verfeinern lassen. Wie wäre es mit einem Salat mit Ahorn-Vinaigrette oder in Ahornsirup geschmorrtem Gemüse?

Die Herstellung von Ahornsirup

Ahornsirup ist der eingedickte Saft de Zuckerahorns, dessen wissenschaftlicher Name Acer saccharum ist. Für seine Gewinnung wird der Baumstamm angezapft. Die Ernte beginnt bereits im Februar und geht bis in den April hinein. In dieser Zeit transportieren die Bäume nämlich die in den Wurzeln gespeicherten Nährstoffe bis in die Knospen.

Während früher der Saft eines Baumes noch einzeln angezapft und aufgefangen wurde, sind die Bäume heutzutage meist über ein Rohrleitungssystem verbunden, das den Saft direkt in einen Sammelbehälter fließen lässt; von dort aus wird er ins sogenannte „Sugarhouse“ transportiert.

Dort wird dem Ahornsaft das Wasser entzogen, anschließend wird er gefiltert, gekocht und abgefüllt. Für einen Liter Ahornsirup werden etwa 30 bis 50 Liter Saft benötigt, die ein einzelner Baum in etwa zwei Wochen hervorbringen kann – allerdings erst ab einem Alter von 40 Jahren.

Aus einem Baum tropft mithilfe einer Vorrichtung Ahornsirup in einen Behälter.

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In der kanadischen Provinz Quebec gibt es etwa 7.000 Ahornfarmen mit über 40 Millionen Bäumen.

Von hell bis dunkel – der Qualitätsgrad

Die Qualität des Sirups wird in unterschiedlichen Graden angegeben, und zwar in der europäischen Klassifizierung von AA bis D, wobei die in Deutschland gängigsten Sorten A und C sind. Ausschlaggebend ist die Menge an Licht, die durch den Sirup scheint. Generell gilt: Je heller, desto feiner und milder der Geschmack. Je dunkler, desto herber und kräftiger.

Die Legende der „kristallenen Zuckertränen“

Um die Entstehung des Ahornsirups ranken sich diverse Legenden. Eine davon besagt, dass ein Ureinwohner Kanadas ein Eichhörnchen dabei beobachtet, wie es in einen Ast des Ahornbaums biss und zu trinken begann. Der Mann schnitt sich selbst einen Ast ab und kostete von der austretenden Flüssigkeit. Er war so begeistern von diesen „kristallenen Zuckertränen“, dass sich seine Entdeckung schnell verbreitete.
Eine Hand kippt Ahornsirup über eine Schüssel mit Porridge und Früchten.

Wissenschaftlich betrachtet ganz schön gehaltvoll

Ahornsirup besteht zu 60 Prozent aus Zucker in Form von Saccharose, Fructose und Glucose, zudem enthält er auch Mineralstoffe, Eiweiße und Spurenelemente. So liefern 100 Gramm Ahornsirup etwa 185 Milligramm Kalium, 90 Milligramm Calcium, 25 Milligramm Magnesium und 2 Milligramm Eisen.

Außerdem heben Studien immer wieder seine gesunden Inhaltsstoffe hervor. Vor allem die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe, sogenannte Flavonoide, sollen zellschützend und entzündungshemmend wirken. Eine Studie der McGill University in Montreal gibt sogar an, dass Ahornsirup die Wirkung von Antibiotika verstärkt.

Der Sirup punktet auch beim Kaloriensparen. Während Haushaltszucker etwas 400 Kilokalorien pro 100 Gramm hat, besitzt Ahornsirup lediglich 250 bis 300. Außerdem kann er in einer Schwangerschaft bedenkenlos verzehrt werden. Babys im ersten Lebensjahr sollten Ahornsirup allerdings nicht zu sich nehmen, da er – ähnlich wie Honig – Spuren von Bakterien enthalten kann, die den Kleinen schlimmstenfalls gefährlich werden.

Ahornsirup: Süße Versuchung mit Benefits

Ahornsirup besteht, wie jeder andere Sirup, aus Zucker. Auch wenn er gesunde Mineralstoffe und Polyphenole enthält, sind diese in so geringen Mengen vorhanden, dass sie beim Süßen kaum ins Gewicht fallen.

Wer aber einen feinen, karamellartigen Geschmack mag, eine vegane Alternative zu Honig sucht oder mit Healthy Hedonism dem Prinzip des gesunden Schlemmens folgt und auf handelsüblichen Zucker verzichten möchte, ist mit dem flüssigen Gold Kanadas bestens beraten.

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