Sterne fotografieren – mit diesen Tipps gelingt dir das perfekte Bild

Eine Person in wasser- und windabweisender Kleidung fotografiert einen lila-blau leuchteten Sternenhimmel
Nina Nestler
Nina Nestler
Wie eine glitzernde Decke leuchten die Sterne bei klarer Sicht hoch oben im Nachthimmel. Manchmal scheinen sie zum Greifen nah zu sein und am liebsten würdest du diesen atemberaubenden Anblick mit deiner Kamera festhalten. Aber wie? Alles ist dunkel und am Ende hältst du nur ein schwarzes Bild in den Händen. Die Sternenfotografie, oder auch Astrofotografie genannt, ist im Grunde gar nicht so kompliziert. Mit diesen Tipps gelingt es auch Hobbyfotografierenden, die hellen Gestirne am Abendhimmel erfolgreich einzufangen.
  1. Den Nachthimmel fotografieren: Kamera und Objektiv
  2. Astrofotografie: Auf diese Einstellungen und Werte kommt es an
  3. Sterne sind zwar immer da – aber nicht immer sichtbar
  4. Alles eine Frage des Blickwinkels: Das richtige Motiv
  5. Gut ausgerüstet: Das brauchst du für die Astrofotografie
  6. Den Sternenhimmel fotografieren: Geht auch mit dem Smartphone
  7. Das perfekte Sternenbild: Vorbereiten, ausprobieren und üben

Den Nachthimmel fotografieren: Kamera und Objektiv

Du fragst dich, mit welcher Kamera du Sterne fotografieren kannst? Um die hellen Gestirne erfolgreich aufzunehmen, wird eine Kamera benötigt, bei der Blende, Belichtungszeit, ISO und auch der manuelle Fokus eingestellt werden kann. Das kann eine Spiegelreflexkamera (DSLR) oder auch eine Systemkamera (DLSM) sein. Wenn du mehrere Objektive besitzt, solltest du ein Weitwinkelobjektiv mit möglichst kleiner Brennweite benutzen – dann ist der Blickwinkel größer, und du bekommst mehr vom Sternenhimmel auf dein Bild.

Tipp: Wenn du keine geeignete Kamera haben solltest, kannst du auch eine mieten. So kannst du ohne größere Anschaffungskosten einmal in die Sternenhimmelfotografie hineinschnuppern.

Blick von oben auf vier verschiedene Kameraobjektive

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Astrofotografie: Auf diese Einstellungen und Werte kommt es an

Für eine gelungene Sternenfotografie sind letztendlich aber die richtigen Einstellungen wichtig. Hier gilt folgendes:

Eine halbgeöffnete Kamerablende eines Fotoapparats in Nahaufnahme

Grundsätzlich gilt: Den oder die richtigen Werte, mit denen das perfekte Sternenbild gelingt, gibt es nicht. Entscheidend ist, dass in der dunklen Nacht ausreichend Licht auf den Kamerasensor trifft. Dafür sind wie oben beschrieben Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert ausschlaggebend – und voneinander abhängig. Wählst du beispielsweise eine sehr lange Belichtungszeit, kannst du ISO-Wert und Blende entsprechend runterschrauben. Soll die Belichtungszeit eher kürzer ausfallen, müssen ISO und Blende dagegen möglichst hoch beziehungsweise offen gewählt werden.

Wähle dabei lieber eine stärkere Belichtung, denn bei der abschließenden Bildbearbeitung am Computer ist es leichter, ein Foto abzudunkeln als es aufzuhellen. Apropos Bildbearbeitung: Das ist kein Schummeln, sondern ein wichtiger Teil des Fotografierens. Wenn möglich, solltest du deine Sternenbilder deshalb im RAW-Format ablichten – hier werden mehr Dateiinformationen gespeichert als im jpeg-Format, weshalb du mehr Möglichkeiten hast, das Beste aus deinen Aufnahmen herauszuholen.

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Aufnahme von Startrails, die durch eine lange Belichtungszeit entstehen

Sterne sind zwar immer da – aber nicht immer sichtbar

Neben den technischen Einstellungen gibt es noch weitere Faktoren zu bedenken. Einen erheblichen Einfluss auf die Sternenfotografie hat nämlich auch die Mondphase, da beispielsweise bei Vollmond die Sterne durch sein Licht überstrahlt werden. An den Tagen rund um den Neumond fotografiert es sich folglich am besten. Ein Mondkalender kann hier helfen, die einzelnen Mondphasen mitzuverfolgen.

Um möglichst viele Sterne und vielleicht ja auch feinste Strukturen der Milchstraße zu fotografieren, sollte der Himmel klar und unbewölkt sein. Klare Luft verringert ein Bildrauschen. Gut zu wissen ist dabei, dass kalte Luft häufig klarer als warme ist, da sie grundsätzlich weniger Wasser aufnehmen kann. Aber Vorsicht im Winter: Schnee reflektiert das Licht und macht die Sterne so schlechter sichtbar. Aber auch Regen sorgt für eine klare Luft. Die Voraussetzungen nach einem Schauer sind also ebenfalls gut.

Sternenhimmel über Berggipfeln in einer klaren mondlosen Nacht

Lichtverschmutzung: Der Großstadt-Nebel

Nicht nur der helle Schein des Mondes stört bei der Astrofotografie, sondern auch der Lichtsmog, der in urbanen Gebieten kaum umgänglich ist. Straßenlaternen, Werbetafeln, Schaufensterbeleuchtung – die Aufhellung der künstlichen Lichtquellen überstrahlt die Sterne ebenso. Karten wie die Light Pollution Map oder der DarkSiteFinder zeigen, wo die Luftverschmutzung am geringsten ist und helfen so, dunkle Orte zu finden.

In Deutschland liegen diese in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Es gibt auch sogenannte Sternenparks, die gute Voraussetzungen für eine gelungene Astrofotografie bieten. Aber geeignete Spots können auch vor der Haustüre sein, wenn sich diese etwas abseits größerer Städte befindet.

Nerdpedia

Der hellste Stern am Nachthimmel ist Sirius. Er wird auch Hundsstern genannt und ist 200.000 Mal größer als die Erde. Sein Licht benötigt 5.000 Jahre, bis es bei uns ankommt.

Alles eine Frage des Blickwinkels: Das richtige Motiv

Damit du nachts nicht lange suchen musst und genau weißt, wohin du die Linse richten sollst, kannst du dich vorab mit den Sternenbildern vertraut machen. Wann und wo ist beispielsweise die Milchstraße zu sehen? Oder ein bestimmtes Sternbild, das dir besonders gut gefällt? Auch hier gibt es viele Apps wie beispielsweise SkyView, die dir dabei helfen und dich sogar konkret zur Position eines Himmelskörpers oder Sternbildes führen.

Am besten schaust du dir deine Location auch tagsüber einmal an. So hast du bei Dunkelheit eine bessere Orientierung und läufst nicht Gefahr, über etwaige Hindernisse wie Steine oder Löcher zu stolpern oder gar zu stürzen. Und vielleicht entdeckst du auch schon ein geeignetes Motiv. Bedenke: Ein Bild vom bloßen Sternenhimmel kann leicht langweilig werden und es kann reizvoll sein, weitere Bildelemente einzubeziehen. Ein Baum, Gebäude oder die Silhouette der Landschaft erzeugen durchaus Spannung im Bild.

Nächtlicher Sternenhimmel mit Milchstraße, im Vordergrund Tannen

Gut ausgerüstet: Das brauchst du für die Astrofotografie

Einige sind nice-to-have, andere unentbehrlich: Gadgets und spezielle Ausrüstungen können die Astrofotografie jedenfalls ganz schön erleichtern. An eine Taschenlampe oder noch besser Stirnlampe sollte jede:r denken, der nachts im Freien unterwegs ist. Denn gerade weitab jeder Stadt ist es gut, eine Lichtquelle bei sich zu tragen und zu sehen, wohin der Weg führt.

Aufgrund der langen Belichtungszeit ist ein Stativ unabdingbar, so kann nichts verwackeln (außerdem am Objektiv den Stabilisator ausschalten – sonst droht ebenfalls die Gefahr, dass das Bild unscharf wird). Nicht unbedingt notwendig, aber nützlich kann hier auch ein Fernauslöser sein. Alternativ kannst du aber auch den zeitgesteuerten Selbstauslöser verwenden, sodass sich die Erschütterung beim Auslösen nicht auf den Fotos bemerkbar macht.

Und last but not least: Denke an deine Verpflegung und nimm auf jeden Fall etwas Wasser mit auf deine nächtliche Tour. Vor allem in der kalten Jahreszeit solltest du auch an Handschuhe denken, da du sicherlich einige Zeit ohne viel Bewegung auskommen musst.

Ein Mann mit Stirnlampe fotografiert nachts

Den Sternenhimmel fotografieren: Geht auch mit dem Smartphone

Die meisten Smartphones besitzen heutzutage hochwertige Kameras mit vielen Einstellungsmöglichkeiten. Solange du hier die Belichtungszeit, Iso-Werte, Brennweite und Fokus manuell justieren kannst, steht einer erfolgreichen Sternenfotografie nichts im Wege. Ist dies nicht der Fall, kann auch hier durch eine App nachgerüstet werden. Bewährt hat sich unter anderem die (kostenpflichtige) ProCamera Applikation.

Und auch bei der Fotografie mit einem Smartphone gilt: bitte nicht wackeln! Neben Handystativen gibt es auch Adapter, die auf Kamera-Stativen angebracht werden können. So findet dein Smartphone einen guten und sicheren Halt, um ein scharfes Sternenbild zu schießen.

Eine Person hält ein Smartphone mit Sternenfoto vor den Sternenhimmel

Das perfekte Sternenbild: Vorbereiten, ausprobieren und üben

Es bedarf zwar ein bisschen Planung, um erfolgreich die Sterne zu fotografieren, aber die Mühe wird belohnt. Ein gelungenes Bild des Nachthimmels ist nicht nur sehr beeindruckend, auch die Vorbereitungen und das damit verbundene Stargazing (also Sterne beobachten) können großen Spaß machen.

Gib dir etwas Zeit, um dich mit den erschwerten Bedingungen bei Nacht vertraut zu machen. Sei ruhig experimentierfreudig und spiele mit den Einstellungen und der Motivgestaltung. Mit der Übung kommt auch der Erfolg! Und wenn du Lust hast, mal etwas anderes als Sterne abzulichten: Schau dir doch einmal unsere Ratgeber zur Landschaftsfotografie, Feuerwerksfotografie oder Seifenblasenfotografie an.

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