- Präzise durch die Kurve: Carvingski sind en vogue
- Welche Skitypen gibt es?
- Was sind die Auswahlkriterien für Ski?
- Was bedeuten Rocker, Camber und Flex?
- Für Spezialisten: Freerider und Tourenski
- So wachst du deine Ski
- Vor dem Spaß steht kompetente Beratung
Präzise durch die Kurve: Carvingski sind en vogue
Sagt dir der Name Bode Miller etwas? Der US-Amerikaner war zwischen 2003 und 2014 der erfolgreichste Skiprofi der Welt. Seine Siege hatten entscheidenden Einfluss auf das, was heute auf Abfahrtspisten angesagt ist. Denn Miller machte den Carvingstil populär. Einfach gesagt: Beim Richtungswechsel musst du dabei weniger „driften“ (rutschen), weil die Ski auf der Kante greifen und dich wie auf Schienen in die Kurve führen.
Carvingski dominieren heute den Markt in zahlreichen Varianten. Diese haben ganz unterschiedliche Eigenschaften. Das macht die Auswahl schwerer als früher, erhöht aber letztlich den Spaß.
Extra-Tipp
Carvingski: Was ist das eigentlich?
Carving (von Engl. „to carve“ = schnitzen, schneiden) hat den alpinen Skisport verändert, zuerst bei den Snowboarder:innen. Tüftelnde fanden heraus, dass sich der Griff bei Kurvenfahrten mit taillierten Ski verbessert: Diese sind vorn und hinten breiter, unter der Bindung schmaler und insgesamt kürzer als klassische Alpinski.
Mit Carvingski lassen sich präzise Kurvenradien fahren (in den Schnee „schneiden“). Zugleich erhöhen sich die Kräfte, die der Körper abfangen muss, denn es gibt praktisch kein Rutschen (Schlittern) mehr. Die Faustformel: Je stärker tailliert der Ski ist, desto „sportlicher“ ist er auch – desto höher sind also die Ansprüche an Technik und Athletik des Skifahrenden.
Welche Skitypen gibt es?
Du möchtest ein aktuelles Skimodell kaufen, das mehr Vergnügen verspricht, oder brauchst nach ein paar Jahren Pause neue Ski? Die Auswahl ist gar nicht so einfach, am besten holst du dir fachkundige Beratung im Geschäft. Eine erste Orientierung:
- Easycarver/Allroundcarver: Das sind normalerweise gute Anfängerski. Sie sind leicht, gut zu drehen – und vor allem: Sie verzeihen Fehler. „Allroundcarver“ sind auch für bereits geübtere Fahrer:innen gedacht. Manche Hersteller verwenden darüber hinaus die meist etwas anspruchsvollere Kategorie „Genusscarver“.
- Ladycarver/Jugendski: Sie sind in der Regel wie Allroundcarver ausgelegt, also für Einsteiger:innen geeignet. Es gibt sie aber in kleineren Größen, zudem sind sie leichter, zum Teil weicher (weniger steif) und natürlich zielgruppengerecht designt.
- Sportcarver: Diese guten Ski für Fortgeschrittene werden häufig mit dem Begriff „High Performance“ in Verbindung gebracht: Sie sind zwar für alle Fahrstile (Abfahrt, Slalom) konzipiert, stellen aber höhere Ansprüchen an Kondition und Technik des Skifahrenden.
- Allmountainski: Die Hersteller versuchen hier, einen Kompromiss zwischen Pistenski und Freerider (siehe unten) zu finden, der auch im Tiefschnee passt. Ein beliebter Skityp, der prima für versierte Sportler:innen geeignet ist.
- Racecarver: So heißt heute der klassische, sportorientierte Abfahrtsski für hohes Tempo und großes Können. Die Ski sind wenig tailliert, hart, und ihre Beherrschung erfordert viel Kraft.
- Slalomcarver: Das sind stark taillierte, sportliche Ski für enge, dynamische Kurvenfahrten. Da sie geradeaus unruhiger laufen, sind schnelle Abfahrten mit ihnen etwas heikel.
Was sind die Auswahlkriterien für Ski?
Der Deutsche Skiverband (DSV) veröffentlicht jeweils zur Wintersaison aktuelle Skitests und eine dazugehörige Kaufberatung. Natürlich gibt es auch Tests von Fachmagazinen, aber der DSV ist eine guter Startpunkt.
Sehr aufschlussreich sind die Kategorien, mit denen die Tester:innen die Modelle auf Skalen einordnen. Einer der wichtigsten Testpunkte heißt „Ski-Charakter“, die Einordnung reicht von „anspruchsvoll“ bis „fehlerverzeihend“. Anfänger:innen bevorzugen natürlich Letzteres, weil die Ski nicht so aggressiv auf leichte Gewichtsverlagerungen oder Steuerbewegungen reagieren: Sie setzen also nicht jeden kleinen Steuerimpuls sofort und energisch um. Je weniger geübt der Fahrende ist und je entspannter er fahren möchte, desto weniger aggressiv sollten die Ski ausgelegt sein.
Ein Modell wie der HEAD V-Shape V4 (ca. 450 Euro mit Bindung), der für etwas Geübtere empfohlen wird, liegt zum Beispiel bei den Merkmalen „Beweglichkeit“ („spielerisch“ statt „träge“) und „Laufruhe“ („hoch“) auf der freundlichen Seite. Ambitionierte Sportler und Sportlerinnen werden also nicht zugreifen. Hier zeigt sich übrigens das Problem der mitunter verwirrenden Bezeichnungen: Der DSV ordnet ihn als Genusscarver ein, andere Tests bei Allmountain oder Allround, der Hersteller verwendet solche Einordnungen gar nicht.
Nerdpedia
Was bedeuten Rocker, Camber und Flex?
Diese Begriffe werden dir auf deiner Suche nach Ski oft begegnen. Sie beziehen sich auf die Vorspannung und Wölbung der Ski: „Rocker“ nach oben, „Camber“ nach unten gebogen. „Flex“ bezeichnet die Steifigkeit. Bei der Kombination dieser Elemente ist wie bei Rennwagen von „Abstimmung“ die Rede. Tatsächlich können sie den Charakter der Ski unterschiedlich beeinflussen.
Eine sehr verbreitete Bauart ist zum Beispiel „Camber mit Tip & Tail Rocker“. Das bedeutet: Es gibt eine Vorspannung unter der Bindung (der Ski steht dort ein wenig vom Boden ab), während Spitze und Ende etwas nach oben gebogen sind. Diese oft bei Einsteigercarvern zu findende Konstruktion bewirkt, dass der Kantengriff nicht so extrem ausfällt.
Übrigens: Erfahrene Techniker:innen können die Eigenschaften der Ski über den Schliff der Stahlkanten stark beeinflussen. Deshalb solltest du deine Ski dort nicht einfach abgeben wie früher, sondern genau sagen, was du dir wünscht (zum Beispiel einen weniger aggressiven Kantengriff, dann wird etwas gerundet).
Für Spezialisten: Freerider und Tourenski
Die ersten Spuren im frischen Schnee zu ziehen, ist für viele fortgeschrittene Fahrer:innen das Höchste. Also auf ins Gelände, wo keine Planierraupen gewütet haben und unverfälschte Winternatur herrscht! Dafür geeignete Ski (auch „Backcountry“ genannt) sind etwas breiter, um dich im Tiefschnee oben zu halten (Auftrieb). Freerideski sind speziell für Abfahrten gebaut, während mit Tourenski auch Aufstiege im Gelände, also richtige Skiwanderungen möglich sind.
Good to know: Willst du dich der faszinierenden Spielart „Tiefschnee“ annähern? Manche Skigebiete, zum Beispiel in Norwegen und Italien, bieten solche Hänge neben ihrem regulären Pistennetz an – nicht gewalzt, aber im gesicherten Bereich.
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So wachst du deine Ski
Damit deine Ski geschmeidig durch den Schnee gleiten, musst du sie regelmäßig wachsen. Kaufe am besten ein Skipflegeset. Meist enthält es ein Universal-Heißwachs, Wachsentferner, zwei Bürsten (eine grobe zum Reinigen und eine weiche zum Polieren), ein spezielles Bügeleisen für Ski, eine Abziehklinge aus Kunststoff und ein weiches Tuch.
So funktioniert das Wachsen:
- Fixiere die Ski mit der Unterseite nach oben, am besten mithilfe von Spannvorrichtungen für den Tisch.
- Säubere die Ski zunächst mit der groben Bürste und entferne alte Wachsreste mit dem Wachsentferner.
- Stelle das Bügeleisen auf die Temperatur ein, die auf dem Wachs angegeben ist. Halte dann das aufgeheizte Bügeleisen einige Zentimeter über dem Ski und streiche etwas Wachs darüber, sodass es auf den Ski tropft. Tropfe auf diese Weise eine kleine Menge Wachs über die gesamte Länge des Skis.
- Verteile das eben getropfte Wachs durch Streichen des Bügeleisens von vorne nach hinten gleichmäßig über den Ski. Aber Achtung: Das Bügeleisen darf nicht zu lange auf einer Stelle bleiben, da sonst der Ski beschädigt werden kann.
- Lasse das Wachs etwa ein bis vier Stunden eintrocknen.
- Entferne das Wachs von vorne nach hinten mit der Kunststoffklinge. Poliere den Ski danach mit der weichen Bürste. Fertig!
Übrigens: Achte beim Kauf neuer Ski darauf, dass sie zu deinem Fahrstil und deiner Erfahrung passen – zwischen den verschiedenen Varianten gibt es erhebliche Unterschiede.
Vor dem Spaß steht kompetente Beratung
Die Entwicklung der Alpinski seit etwa 2010 lässt sich durchaus als revolutionär bezeichnen, Gerät und Fahrstil haben sich gemeinsam verändert. Kompetente Verkäufer:innen können dir helfen, dein Können und deine Erwartungen zu ermitteln und mit dem passenden Ski zu kombinieren. Aber wenn du den richtigen Ski und die passende Ausrüstung gefunden hast, ist das Vergnügen größer denn je – egal, ob in Südtirol, Verbier, der Schweiz oder anderen traumhaften Skigebieten.