- Die Anfänge: Fernab von den Laufstegen dieser Welt
- Immer ihrer Zeit voraus: Das Label Vivienne Westwood
- „Buy less, choose well“: Mode als Aktivismus
- Hochzeitskleider und Allüren: Spagat zwischen Kunst und Kommerz
- Vivienne Westwood: Modeikone und Freigeist
Die Anfänge: Fernab von den Laufstegen dieser Welt
Ein Wort, das Vivienne Westwood wohl am ehesten beschreibt, ist unorthodox, denn von gängigen Konventionen hielt sie nie viel. Obwohl, oder gerade, weil sie in einem kleinbürgerlichen Arbeiterdorf bei Manchester aufwuchs, erst einmal Volksschullehrerin wurde, den Werkzeugmacher Derek Westwood heiratete und ein Kind bekam.
Doch spätestens Ende der 1960er-Jahre, als sie den Künstler Malcolm McLaren traf, krempelte Vivienne Westwood ihr geregeltes Leben ordentlich um. Die rebellische Attitüde McLarens, der die Sex Pistols zusammengebrachte und managte, gefiel ihr. Sie wurden nicht nur ein Paar und Eltern, sondern arbeiteten auch zusammen.
Beide eröffneten 1971 einen Laden in der Londoner Kings Road 430, der immer wieder seinen Namen und Stil – von Rock’n’Roll bis zu Erotik- und Fetischwäsche – wechselte. Westwood stattete außerdem die Sex Pistols mit ihren auffälligen Outfits aus und wurde als Queen of Punk bekannt.
Immer ihrer Zeit voraus: Das Label Vivienne Westwood
Die Britin besaß ausreichend Mut, sich auszuprobieren und ihren eigenen Weg zu gehen. Mit ihrem feinen Gespür für Zeitgeist legte sie so nicht selten den Grundstein für Trends. Wie mit ihrer Kollektion Nostalgia of Mud, die 1982 erschien – ein Jahr nachdem Vivienne Westwood unter ihrem Namen ihr eigenes Label gegründet hatte.
In dieser Kollektion integrierte sie Fashionelemente aus der in New York gerade erst aufkommenden Hip-Hop-Bewegung in schlammfarbene Boho-Looks und gab einen Vorgeschmack auf kommende Modebewegungen. Sie ließ sich zudem immer wieder von historischen Schnitten, Kunst und Literatur inspirieren.
Avantgarde und ein Hang zur Extravaganz
Eine klassische Apollo-Statue brachte Westwood zum Beispiel auf die Idee zu einer weißen Strumpfhose mit Feigenblatt. Ihre Vorliebe galt seltenen Textilien, schottischen Karos, ethnischen Einflüssen und der großzügigen Verwendung von Stoffen, mit denen sie durch kunstvolles Falten und Drapieren besondere Formen und Volumen erzielte.
Außerdem hatte sie ein Faible für hohe Schuhe, das spätestens Anfang der 90er-Jahre bekannt wurde, als Model Naomi Campbell in 23 Zentimeter hohen Plateau-Schnürern auf dem Laufsteg stürzte.
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„Buy less, choose well“: Mode als Aktivismus
Westwoods eklektische Mode besaß zudem oftmals eine Prise Ironie und Gesellschaftskritik. Vivienne Westwood war beispielsweise eine der Ersten, die auf Pelz verzichtete. Mit ihrer viel zitierten Aussage „buy less, choose well, make it last“ ermutigte sie zudem früh zu einem bewussten Konsum.
Außerdem setzte sie sich gegen den Bau von Atom-U-Booten ein und unterstützt die Kampagne End Ecocide on Earth, die sich für einen strengeren Schutz des Ökosystems engagiert. Immer wieder nutzte Vivienne Westwood ihr Label, die Kollektionen und Schauen als Plattform, um das Bewusstsein für eine bessere Welt zu schärfen.
Hochzeitskleider und Allüren: Spagat zwischen Kunst und Kommerz
Mit ihrem visionären Schaffen hatte Vivienne Westwood stets Erfolg, erzielte auch kommerzielle Erlöse. So machte sie aus ihrem Logo, einem Reichsapfel mit Saturnring, ein Signature-Element, das Schmuck wie Perlenketten, Accessoires wie Taschen, Gürtel und Parfümflakons sowie Kleidung ziert.
Und seitdem im ersten Kinofilm von „Sex and the City“ zu sehen war, wie Carrie Bradshaw ein Hochzeitskleid von Vivienne Westwood trägt, sind die weißen Westwood-Roben äußerst gefragt. Die Designerin soll allerdings vorzeitig den Kinosaal verlassen und die Outfits des Films als altbacken bezeichnet haben.
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Einige Fakten zur Queen of Punk im Überblick
- Westwood hatte zwei Professuren inne. Von 1989 bis 1991 lehrte sie an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, wo sie ihren späteren Ehemann Andreas Kronthaler kennenlerne, und von 1993 bis 2004 an der Universität der Künste in Berlin.
- Sie erhielt eine Reihe von Auszeichnungen, darunter zwei von der Queen höchstpersönlich: 1992 wurde sie von Queen Elizabeth II zum „Officer of the Order of the British Empire“ geschlagen und 2006 zur „Dame Commander of the Order of the British Empire“ ernannt.
- Westwoods ersten Laden in der Kings Road 430 in Chelsea gibt es noch heute. Und zwar seit 1979 unter dem Namen World’s End. Dort präsentieren sich eine Reihe kultiger Unisex-Stücke wie Kilts, Sloganshirts und Bondage-Hosen, die aus Stoffresten früherer Saisons hergestellt werden und an alte Vivienne-Westwood-Designs erinnern.
Vivienne Westwood: Modeikone und Freigeist
Vivienne Westwood prägte mit ihrem einzigartigen Stil nachhaltig die Fashionwelt. Sie war äußerst vielseitig, scherte sich nicht darum, was andere von ihr denken, und setzte sich unentwegt für Gerechtigkeit ein.
Für ihr buntes Schaffen wurde sie sogar von der Queen höchstpersönlich in den „Order of the British Empire“ aufgenommen – auch das nicht, ohne für Furore zu sorgen: Nach der Zeremonie wurde deutlich, dass sie unter ihrer transparenten Strumpfhose keine Unterwäsche trug. Unabhängig davon: Vivienne Westwood blieb sich stets treu und ein unermüdlicher Freigeist.
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