- Ganymed: Speisen unter Stuck oder an der Spree
- Brasserie Lamazère: Kochen wie Papa in Frankreich
- Joynes Kitchen: Konkurrenz für den alten Chef
- Bandol: Hier liegt Berlin direkt am Meer
- Paris Bar: Legendäre Bar der Künstler:innen und Galerist:innen
- Französisch essen in Berlin: Ein Kunststudium fürs Leben
Ganymed: Speisen unter Stuck oder an der Spree
Unter den stuckverzierten Decken im Ganymed und auch auf seiner Terrasse direkt an der Spree: Hier dinierten schon Bertolt Brecht und Helene Weigel. Wenn sie nach einer Vorstellung in dem von ihnen gegründeten Berliner Ensemble gleich um die Ecke die Lust auf französisches Flair überkam, kehrten sie in die Brasserie am Schiffbauerdamm, direkt am Bahnhof Friedrichstraße, ein und labten sich an der Raffinesse französischer Kochkunst. Die Qualität ist bis heute geblieben.
Neben feinstem Fleisch vom Lavasteingrill, traditionellen französischen Gerichten, frischen Krustentieren wie Hummer, Scampi oder Garnele und Fischspezialitäten direkt aus der Bretagne wird eine erlesene Auswahl an Weinen serviert.
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Das Menu de Soir wechselt jeden Abend, je nach Saison und Laune des Chefkochs. Zudem erfährst du auf den regelmäßigen Weinseminaren so manches Geheimnis der französischen Weinkunst. Und du kannst dir die Köstlichkeiten auch nach Hause liefern lassen. Wer jedoch das herrliche Ambiente genießen und sich wie im Frankreichurlaub fühlen will, sollte frühzeitig reservieren.
Must-try: Das Candlelight-Dinner für zwei – eine kulinarische Liebeserklärung auf Französisch ist etwas ganz Besonderes.
Brasserie Lamazère: Kochen wie Papa in Frankreich
Manche Träume platzen, dieser nicht: Régis Lamazère träumte von einem echten französischen Restaurant, mit unverfälschten und traditionellen Gerichten aus besten Zutaten, bei deren Zubereitung auf die kleinsten Details geachtet wird, dazu eine hervorragende Weinkarte, die keine Wünsche offenlässt.
Und genauso machte er es dann: 2015 gründete er die nach ihm selbst benannte Brasserie Lamazère. Am Stuttgarter Platz in Charlottenburg serviert er seitdem in schlichtem, aber stilvollem Ambiente seine französischen Köstlichkeiten.
Die Gastronomie wurde ihm quasi in die Wiege gelegt, denn schon Lamazères Vater führte ein gleichnamiges Restaurant in Paris. Er lernte bei ihm und zog dann in die Welt hinaus, arbeitete für die besten Restaurants, auch als Sommelier, und kam so nach Berlin. In seiner Brasserie am Stutti, wie der Platz im Berliner Jargon heißt, serviert er an 40 Plätzen seine Speisen, auch als Drei- oder Vier-Gänge-Menüs. Sein Weinkeller verfügt über 150 verschiedene edelste Tropfen.
Nice to know: Régis Lamazère bietet sein Restaurant auch für private Feierlichkeiten für bis zu 35 Personen an.
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Joynes Kitchen: Konkurrenz für den alten Chef
Als Régis Lamazère seine Brasserie eröffnete, produzierte an seinem Herd zunächst ein Neuseeländer die französischen Köstlichkeiten. Inzwischen macht Anthony Joynes seinem alten Chef Konkurrenz: Er hat zusammen mit seiner Lebensgefährtin Lucia Schmalstieg nur 500 Meter weiter seine Joynes Kitchen eröffnet und zaubert dort kräftig weiter. Joynes beherrscht die Finessen der französischen Küche und verleiht ihr seinen ganz eigenen Charme.
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In der Charlottenburger Mommsenstraße bietet er Drei- bis Sechs-Gänge-Menüs, die regelmäßig wechseln und wie heute üblich der jeweiligen Saison angepasst sind. Lucia Schmalstieg sorgt in holzgetäfeltem und trotzdem hellem Ambiente mit einem Hauch Art déco für gekonnte Weinbegleitung. Dabei werden die zwei der französischen Tradition auch mal untreu und servieren Weine anderer Regionen, zum Beispiel aus der Pfalz.
Nice to know: Anthony Joynes hat zuvor auch in Kolja Kleebergs Restaurant Vau gekocht.
Drei Sterne für den Koch des Jahrhunderts
Bandol: Hier liegt Berlin direkt am Meer
Brad Pitt soll sich in das Steak frites des Bandol sur mer verliebt haben. Mehr noch als der Ritterschlag des US-amerikanischen Schauspielers überzeugen aber der Stern vom Guide Michelin, der das Bandol seit 2016 schmückt, und die 16 Punkte des Gault Millau. Aus einer kleinen Dönerbude entwickelte sich das Restaurant zu einem Fine-Dining-Szene-Spot in der Torstraße in Berlin-Mitte an der Grenze zum Prenzlauer Berg.
An nur 18 Plätzen serviert Besitzer Jean Cohen die kulinarischen Kreationen seines Küchenchefs, der nur die besten saisonalen Zutaten verwendet. Die Zusammenarbeit mit Jäger:innen, Landwirt:innen und Fischer:innen ist besonders eng. Wer hier speist, vergisst augenblicklich, dass es von hier bis zum Meer doch eine ordentliche Strecke ist. Einen Ort des Entspannens, Wohlfühlens und Glücks wollte Cohen hier schaffen. Es ist ihm gelungen.
Must-know: Wer keinen Tisch im Bandol ergattert, kann ohne Reservierung direkt nebenan im 3 minutes sur mer, der kleinen Schwester des Bandol, ebenfalls hervorragende Bistro-Küche genießen.
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Paris Bar: Legendäre Bar der Künstler:innen und Galerist:innen
Die Paris Bar in der Charlottenburger Kantstraße ist eine Legende in Berlin. Genau wie ihr „Erfinder“ Michel Würthle. 1979 eröffnete der Österreicher das Restaurant, das französischer ist als viele Bistros in Paris. Eng schmiegen sich hier die Gemälde aneinander, die Würthle, selbst ein großartiger Zeichner, Maler und Autor, in der Petersburger Hängung zu einem dichten Bildteppich geknüpft hat. Prunkstück war lange Zeit ein Wandgemälde des Dortmunder Malers Martin Kippenberger, der hier bis zu seinem Tod 1997 ein und aus ging.
Noch heute ist die Paris Bar die Brasserie der Künstler:innen, Sammler:innen und Galerist:innen, aber auch der Filmschaffenden, der Stars und Sternchen. Wer hier etwa während des Gallery Weekends speisen möchte, sollte lange vorher reservieren oder beste Kontakte zum Chef haben. Doch in der Paris Bar lässt sich jederzeit gut essen und trinken. Das Steak frites ist legendär, dazu gibt es beste französische Weine. Und so unprätentiös, wie der Chef ist, so ungeniert könntest du hier auch einfach nur eine Portion Pommes bestellen. Wenn du wolltest.
Nice to know: Michel Würthle hat kürzlich ein sechsbändiges Journal aus Zeichnungen und Fotos veröffentlicht.
Französisch essen in Berlin: Ein Kunststudium fürs Leben
Die französische Küche zeichnet sich durch Raffinesse, Vielfalt und Ideenreichtum aus. Seit dem 19. Jahrhundert, als die Haute Cuisine, die gehobene Kochkunst, zur französischen Nationalküche erhoben wurde, ist sie Vorbild und Leitstern für die Chefs dieser Welt. Begleitet von Weinen aus den besten französischen Anbauregionen wie Burgund oder dem Bordeaux sind sie das Sinnbild des Savoire-vivre, der Kunst, das Leben zu genießen. In Berlin gibt es zahlreiche Gelegenheiten, französisch zu speisen und diese Kunst zu studieren.