- Kunstobjekte sind Liebhaberinvestitionen
- In welche Kunst zu investieren sich lohnt
- Unbekannte Künstler:innen bergen hohes Risiko
- Wo Kunstwerke gekauft werden können
- Bei Kunst als Wertanlage gilt: Erst informieren, dann investieren
- FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Kunstobjekte sind Liebhaberinvestitionen
Renditen auf dem Aktienmarkt sind ungewiss, Immobilien teuer und die Zinsen für Festgelder niedrig – um Geld gewinnbringend anzulegen, können Kunstobjekte eine Alternative sein. Doch ähnlich wie bei Wein als Geldanlage, sollten sich Interessenten gut mit der Materie auskennen. Und selbst dann sind ansprechende Renditen keineswegs gesichert.
Kunst gilt als Liebhaberinvestition: Die Beschäftigung mit dem An- und Verkauf von Kunstobjekten sowie ihre Sammelleidenschaft verschafft den meisten Investor:innen an sich schon Befriedigung, die Erzielung einer überdurchschnittlichen Rendite steht dabei oft an zweiter Stelle. Mit anderen Worten: Es ist eine Kunst, erfolgreich in Kunst zu investieren.
Gelingt dieses Kunststück jedoch, kann die Rendite gut gegen die Inflation absichern, denn der Wert bedeutender Werke steigt in der Regel unabhängig von den Turbulenzen des Marktes.
Auf der sicheren Seite
In welche Kunst zu investieren sich lohnt
Möchtest du in Kunst als Wertanlage investieren, solltest du eine der beiden Strategien auswählen:
- Viel Geld für etablierte Künstler:innen in die Hand nehmen und hoffen, dass der Preis weiter steigt
- Dich mit aufstrebenden Nachwuchsstars der Szene befassen und auf ihren Durchbruch hoffen
Artnet, laut eigenen Angaben die führende Informationsquelle für den internationalen Kunstmarkt, listet unter den umsatzstärksten Künstler:innen des Jahres 2021 durchweg bekannte Persönlichkeiten auf, die auch die teuersten Kunstwerke der Welt entwarfen:
Picasso thront mit einem Umsatz von 657 Millionen US-Dollar an der Spitze, gefolgt von Jean-Michel Basquiat (414 Millionen), Andy Warhol (341 Millionen) und Claude Monet (305 Millionen). Solche Klassiker gelten als wertstabil, liegen für die meisten Menschen aber in der Regel außerhalb ihrer finanziellen Möglichkeiten.
Wertsteigerungen von Lindenberg und Waalkes
Unbekannte Künstler:innen bergen hohes Risiko
Weltweit gibt es zahlreiche, bezahlbare Kunstwerke (noch?) unbekannter Künstler:innen, doch die Wertentwicklung solcher Gemälde, Zeichnungen oder Skulpturen ist kaum vorhersehbar. Galerist:innen und Kurator:innen entscheiden, wer, wann, wo ausgestellt wird, das kann eine Karriere anschieben oder sie ins Stocken bringen.
Zudem ist der Kunstmarkt von Zeitgeist und Moden geprägt, langfristige Renditeprognosen sind kaum möglich. Als zeitgenössische Künstler:innen, deren Werken eine Wertsteigerung prognostiziert wird, gelten beispielsweise:
- Alex Da Corte
- Michael Dotson
- Chad Kouri
Unter den Kunstgattungen eignen sich zu Investitionszwecken für Nichtprofis am ehesten Gemälde, da in diesem Segment die größte Nachfrage besteht – und damit auch ein zeitnaher Verkauf möglich ist. Zudem werden die Renditemöglichkeiten bei Bildern am höchsten eingeschätzt.
Nerdpedia
Wo Kunstwerke gekauft werden können
Zentraler Handelsplatz für Kunstobjekte sind die internationalen Auktionshäuser wie Sotheby’s und Christie’s oder Lempertz, und es gibt es einige renommierte deutsche Häuser für Kunstauktionen. Alle bedeutenden Aktionshäuser bieten zudem die Möglichkeit, Kunst online zu kaufen.
In Galerien können Kunstsammler:innen bedeutende Werke ebenfalls erstehen. Es gibt mittlerweile auch reine Internetgalerien, beispielsweise SINGULART. Zudem findet auf Kunstmessen wie der artgenève in Genf und auf diversen Onlineplattformen ein reger Handel statt. Einige Künstler:innen präsentieren und vermarkten ihre Werke sogar ausschließlich und direkt auf Instagram.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, über die Blockchains und Non-fungible Token, kurz NFT, Miteigentümer:in von Meisterwerken zu werden. Diese werden digital in einzelne Besitzanteile zerlegt, sogenannte Tokens, und dann verkauft. So können Interessierte beispielsweise über das deutsche Start-up arttrade bereits ab 250 Euro Anteile an Bildern renommierter Künstler:innen erwerben. Ob ein Kunstwerk verkauft wird, entscheiden dann alle Investor:innen gemeinsam.
Bei Kunst als Wertanlage gilt: Erst informieren, dann investieren
Auch Warren Buffett hielt es mit seinen Börseninvestitionen so: nie in etwas investieren, worin du dich nicht auskennst. Kunst ist als Wertanlage nur für Expert:innen geeignet, die genau wissen, womit sie da handeln. Kunstblogs und andere digitale Quellen bieten aber eine gute Basis, rasch zu Kunstkenner:innen zu werden. Bei Kunst bleibt immer ein Restrisiko, wenn das Werk verkauft werden soll, da sich – weitgehend unabhängig vom Preis – nicht zu jedem Zeitpunkt und Käufer:innen für das Werk finden. Denn: Kunst ist auch Geschmackssache.